Melancholie...

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
mike nelson Avatar

Von

Melancholie... - das ist die Stimmung, die das gesamte Buch durchzieht. Eigentlich passiert nicht richtig viel in Kristin Vegos erstem Roman "Spät am Tag". Allerdings versteht es die Autorin, ein gefühltes halbes Leben auf 140 Seiten unterzubringen. Johanne, anfang dreißig, mietet sich - um Ruhe zu finden und auch zum Schreiben - in ein kleines Häuschen fernab der Großstadt ein. Der Ehemann ist vor zwei Jahren unerwartet verstorben. Der Vermieter Mikael und seine Ex-Frau Sofia, wie auch die Tochter Maren leben ebenfalls in dem abgelegenen Haus. Johanne und Mikael verlieben sich ineinander, aber Johanne fragt sich immer wieder, welche Bedeutung Sofia noch in Mikaels Leben hat. Eine nicht ganz so einfache Dynamik entspannt sich zwischen den Menschen im Haus. Pinselstrichartig skizziert Kristin Vego, wie sich die Beziehungen über die Jahre verändern; untermalt wird die Handlung immer wieder von poetisch anmutenden Naturbeschreibungen. Und gegen Ende des Buches denkt man: Ja, so ist das Leben. Und hat sich ein wenig von der Melancholie zwischen den Buchdeckeln anstecken lassen.