Ruhig, aber etwas langatmig

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kgranger Avatar

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„Spät am Tag“ erzählt die Geschichte der Schriftstellerin Johanne, die nach dem Tod ihres Mannes beginnt, einzelne Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit aufzuschreiben. Ausgangspunkt ist ihre Ankunft als junge Frau in einem weißen Haus auf dem Land. Dort entwickelt sich langsam eine Beziehung zu Mikael, die sie über viele Jahre begleiten wird – samt seiner Ex-Frau, seiner Tochter und der rauen Landschaft, die schließlich auch für Johanne Heimat wird. Jahre später blickt sie allein auf ihr Leben zurück und versucht, die Fäden zwischen Liebe, Verlust und Vergänglichkeit nachzuzeichnen.

Obwohl das Buch mit seiner Kürze zunächst wie eine schnell gelesene Erzählung wirkt, empfand ich es beim Lesen erstaunlich langatmig. Die Handlung fließt weniger als zusammenhängende Geschichte, sondern besteht eher aus einzelnen Episoden und Momentaufnahmen, die manchmal etwas spröde wirken. Die Sprache ist durchaus feinfühlig, aber die Spannung fehlte mir. Insgesamt ein ruhiges, melancholisches Buch, das eher zum Nachdenken anregt, mich aber emotional nicht richtig gepackt hat.