Sanfte, aber eindrucksvolle Geschichte

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monalisa9 Avatar

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„Spät am Tag“ von Kristin Vego ist ein ruhiger, nachdenklicher Roman, der vor allem durch seine leise Erzählweise beeindruckt. Im Mittelpunkt steht Johanne, eine Schriftstellerin, die sich nach dem Verlust ihres Mannes und dem Ende ihrer Beziehung auf das Land zurückzieht, um sich selbst zu finden und ihrer Vergangenheit zu entfliehen. Die Autorin beschreibt ihre Erinnerungen und die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte auf sehr subtile Weise, was dem Buch eine melancholische Grundstimmung verleiht.
Der Roman lebt von seiner atmosphärischen Dichte und den leisen, fast poetischen Tönen, die den Leser in eine introspektive Stimmung versetzen. Es sind nicht die grossen Ereignisse, die die Handlung vorantreiben, sondern die stillen Reflexionen und die zarten Momentaufnahmen eines Lebens. Auch wenn „Spät am Tag“ in seiner Kürze nicht immer ein leicht zugängliches Leseerlebnis bietet, entfaltet sich der Text nach und nach, bleibt jedoch eher zurückhaltend und verlangt ein gewisses Mass an Geduld.
Insgesamt ein Buch für Leser, die stille, tiefgründige Literatur mögen und sich auf eine sanfte, aber eindrucksvolle Geschichte einlassen möchten.