Wunderschöne Lebensgeschichte voller Poesie

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elfe1110 Avatar

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Johanne lässt nach einer gescheiterten Ehe die Großstadt hinter sich und mietet sich ein Zimmer in einem weißen Haus auf dem Lande. Hier möchte sie zu sich selbst, zu Ruhe und Entspannung zurückfinden und an einem Buch arbeiten. Das Haus gehört dem Tischler Mikael, der hier gemeinsam mit seiner Tochter Maren lebt – und dessen Ex-Frau Sofia in der benachbarten Scheune als Künstlerin arbeitet.
Aus Wochen werden Monate werden Jahre. Siebzehn Jahre später blickt Johanne zurück auf das, was ihre Beziehung zu Mikael ausmachte, auf den Ort, den sie lieben gelernt hat, und auf das ambivalente Verhältnis, das sie zu Maren und Sofia über die Jahre aufgebaut hat.
'Doch am meisten denke ich an die Zeit, die Mikael und ich allein miteinander verbrachten. Die kleinen Zeitinseln, für die es keine anderen Zeugen gab als uns zwei: Die will ich aufsammeln wie schillernde Quallen am Strand und ans Licht halten. Die feinen Fäden in ihnen sehen.'
Kristin Vegos Roman lebt von den wunderbaren, sanften und stimmungsvollen Bildern, die uns die karge Landschaft und das Leben im weißen Hause näherbringen. Elegant und präzise erfasst sie Stimmungen und Nuancen und fängt etwa die Annäherungen zwischen Johanne und Mikael oder auch den gemeinsamen Alltag im Hause gefühlvoll und ruhig ein; wird dabei aber nie kitschig oder langatmig. Vielmehr lässt sie uns teilhaben am Wandel in allem: der Natur, der Liebe, dem Alter. Wunderschön, still und sehr intensiv.
Ein Buch, von dem ich sagen möchte, dass es „den Kopf entschleunigt“, ein Schwelgen in Bildern und Stimmungen, das einen zufrieden und mit einem Lächeln zurücklässt.