Ein etwas anderer Zirkus

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nightinsparrow Avatar

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„Die Nacht war still, als sie so beieinanderlagen. Manchmal geschehen die gewalttätigsten Dinge in aller Stille.“

Oh man. Dieses Buch. Das war ein Ritt der Gefühle.


Es ist hauptsächlich aus zwei Perspektiven geschrieben, einerseits von der Hauptperson Rin, die meisten Kapitel sind aus ihrer Sicht und wie sie ihren Zirkus leitet und die anderen aus Edwards Sicht und seinem Machtaufstieg.
Man taucht in die Geschichte eines Zirkuses ein, den Rin mit ihren Freunden nach dem 1. WW gegründet hat und ein paar Jahre vor dem 2. spielt, der auch eine sehr große Rolle für die Story sein wird.
Es geht um die Bindungen zwischen der Charaktere und vor allem auch um Rins Trauma aus der Vergangenheit bevor sie diesen Zirkus gegründet hat. Außerdem um Menschen, die während des 1. WW ganz besondere Fähigkeiten bekommen haben und Rin diese für ihren Zirkus rekrutiert, wenn sie denn mitmachen wollen.

Rin ist ein komplizierter Charakter, ich glaube man sollte sie noch nicht mal groß mögen, aber ihren Weg zeigen, ihre Flaws, die unglaubliche Manipulation, die sie durchmachen musste und wie sie nach und nach mit Hilfe ihres Zirkuses Heilung erfährt. Manche Szenen waren unglaublich brutal und taten so weh zu lesen, vorallem die mit dem Circus King und was Männer mit zuviel Macht alles anstellen können um Frauen gefügig zu machen. Unglaubliche erschreckend, aber auch so real.

Man konnte der Story sehr gut folgen, auch den Zeitsprüngen, da auch viel in der Vergangenheit von Rin spielte und man bei sowas schnell durcheinanderkommt, das ging hier aber ohne Probleme! Ich glaube die Vergangenheitskapitel waren mit meine liebsten, da sie so verdammt viele Gefühle in mir hinterlassen haben, soviele Emotionen, soviel Wut und ich glaube, wenn ein Buch sowas auslöst, hat es alles richtig gemacht.

Manchmal konnte ich einige Handlungen von Charakteren wenig nachvollziehen, allen voran Jo, auch wenn man da viel auf ihr Alter schieben kann und leider kamen Mauve und Odette oft ein wenig zu kurz, obwohl sie recht häufig präsent waren, hätte gerne ein wenig mehr Insight in diese Charaktere gehabt, da sie an sich sehr interessant waren.

Auch viel Liebe für die queere representation in dem Buch :) Immer sehr, sehr wichtig, generell fand ich das Buch sehr divers. Auch wie mit den verschiedenen Traumata umgegangen ist, mochte ich sehr.

Was mir ein klein wenig gefehlt hat, war das Verständnis warum Rin das was sie macht im Zirkus machen musste, also an sich nice, aber irgendwie war das so ein großer Aspekt des Buches, aber ich konnte nicht ganz nachvollziehen was Rin genau dazu bewegt hat, selbst mit dem Vergangenheitsinsight nicht.

Das Ende hat mich ein wenig traurig zurückgelassen, aber hat schon ganz gut gepasst. Bin auf jedenfall gewillt noch weitere Bücher von JR Dawson zu lesen :)