Ein Zirkus der anderen Art

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mademoisellemeow Avatar

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„Sparks“ stand auf meiner Leseliste und dank vorablesen durfte ich mich über ein Rezensionsexemplar freuen. Ich mag Zirkusgeschichten und am liebsten sind mir die ganz ohne Tiere. So ist es auch hier, wobei die Zirkustruppe dann schon etwas speziellere Mitglieder hat als einfache Clowns und Artisten.

In Windy van Hootens Manege tummeln sich nämlich die sogenannten Sparks. Menschen, die während des 1. Weltkrieges eine spezielle Gabe erhalten haben. Zirkusdirektorin Ringmaster, genannt Rin, kann nicht nur durch die Zeit reisen, sondern sich auch an beliebige Orte beamen.
Mauve kann in die Zukunft blicken und Rin‘s Frau Odette hat heilende Hände.
Diese Fähigkeiten erlauben den dreien schon im Jahr 1926 einen Blick in eine grausame Zukunft zu werfen. Ist es möglich mit Hilfe der Sparks einen weiteren Krieg zu verhindern?
Doch das ist nicht das einzige Problem. Auch der unheilvolle Circus King ist Rin und ihren Leuten dicht auf den Fersen.

Also, ich war am Anfang ganz schön erschlagen von all den Zeitsprüngen, seltsamen Namen und vielfältigen Sparks. Doch man gewöhnt sich daran und mit der Zeit ergibt alles einen Sinn.

Die verschiedenen Sparks kennenzulernen hat großen Spaß gemacht. Am meisten haben mich aber tatsächlich die Kapitel um Ruth und Edward interessiert, weil sie so geheimnisvoll waren und man lange nicht wusste, was es mit ihnen auf sich hat. Ich fand es nur etwas schade, dass Edwards Charakterentwicklung so lieblos behandelt wurde.

Diejenigen die meine Rezis kennen wissen, dass ich kein Fan von übertriebener Wokeness bin. Aber wo ist Diversität besser aufgehoben als bei einem Zirkus? Bis auf ein paar Ausnahmen fand ich diese Thematik auf sehr natürliche Weise eingewoben, ohne dass es von der Haupthandlung abgelenkt hat. Nur das am Ende gefühlt jede dritte Person homosexuell war, fand ich dann doch ein bisschen viel.

Das Ende kam dann recht schnell und auch wenn ich die Umsetzung herzerwärmend fand, denke ich doch, dass man es hätte besser machen können. Etwas zu übereilt, etwas zu offen, aber ein Ende mit dem man Leben kann.

Ein guter Zirkus-Roman, aber nicht der Beste.