Eine ganz andere Zirkusgeschichte

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tinten.sturm Avatar

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Wo fange ich an? Das Buch hat mich tatsächlich überrascht, da es ganz anders war als erwartet. Obwohl ich es mir nicht vorgenommen habe, habe ich es unterbewusst doch mit "Der Nachtzirkus" verglichen und eben ein sehr phantastisches magisches Abenteuer mit Zirkussetting erwartet. Betrachten wir die beiden Bücher aber einmal losgelöst voneinander:

Dieses Buch beschreibt eine viel ernstere Thematik, nämlich die Welt zwischen den zwei Weltkriegen. Die drei Hauptfiguren haben alle eine besondere Gabe, die bereits im Klappentext erwähnt werden: Mauve kann die Zukunft sehen, Odette Krankheiten heilen und Rin reist durch die Zeit. Der Zukunft ist als ein Zufluchtsort für die magisch Begabten --die Sparks- gedacht. Zwischenzeitlich ist die Thematik aber wirklich heavy, denn das Buch behandelt eben auch den Krieg und die daraus resultierenden Trauma, und die Verfolgung nicht nur der Sparks, sondern auch, Juden, Queers und Randgruppen. Teilweise steht eben dieses Trauma und diese Erlebnisse, die Ängste und Sorgen, im Vordergrund und die Magie eher ein wenig im Hintergrund- auch wenn es natürlich Magie im Buch gibt. Gerade dieser gesellschaftskritische Aspekt hat mir aber gut gefallen.

Obwohl ich das Buch an sich mochte und auch die Idee dahinter, war es doch fast schon zu viel. Als würde man zwei Bücher auf einmal lesen. Perspektiven und Zeiten wechseln, wir springen hin-und her. Wir reisen nicht nur durch die Zeit und versuchen einen Krieg zu verhindern, sondern lesen auch gleichzeitig von der Trennung in zwei Zirkusse. Leider hatte man so teilweise das Gefühl dass man zwei unabhängige Geschichten liest, von der keine die volle Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient hätte- ich weiß nicht, ob das Sinn macht, wenn man das Buch nicht gelesen hat.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen man konnte sehr gut mit ihnen fühlen. Sie waren für mich das stärkste am Roman.
Schließlich möchte ich noch sagen, dass ich es es toll fand, dass auch diverse Charaktere eine Rolle gespielt haben.

Der Schreibstil war einfach, sodass man gut durch die Geschichte kam. Ich würde sagen es war leicht mit einem düsteren Unterton.

Auch wenn ich nicht mit allen Entscheidungen der Charakteren einverstanden war, war das Ende doch dann wieder einigermaßen stimmig.