Faszination Zirkus

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queenhedy Avatar

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In "Sparks" entführt uns J.R. Dawson in die bunte Welt des Zirkus der Goldenen Zwanziger. Wir treten ein in Ringmasters Manege und erleben eine Mischung, die sich kurzgefasst als guter Cocktail zwischen Greatest Showman und X-Men beschreiben lässt.
Mitten im Ersten Weltkrieg entsteht auf einmal der Spark (wie er zumindest in Amerika genannt wird), ganz normale Menschen bekommen auf einmal übernatürliche Fähigkeiten, können heilen, Illusionen erschaffen, durch Raum und Zeit springen und noch sie viele andere Dinge. Doch diese Sparks sind in der Gesellschaft nicht gerne gesehen, weshalb Ringmaster sie in ihre Zirkusfamilie aufnimmt.
J.R. Dawson schafft es meisterhaft, eine magische Welt zu erschaffen, die die Leser:innen in den Bann zieht und nicht mehr loslässt. Die handelnden Charaktere sind allesamt gut gezeichnet und deren Gedanken, Gefühle und Handlungen sind nachvollziehbar. Dawson setzt uns keine fehlerlosen, moralisch immer korrekt handelnden Protagonist:innen vor, die wir einfach in Schwarz und Weiß einteilen können. All ihre Charaktere haben ihre eigene Geschichte, ihre Fehler und ihre Gründe für ihr Tun, die ist zwar nicht immer ethisch korrekt, doch niemals unglaubwürdig.
Manchmal scheint sich der Roman in den verschiedenen Handlungsstricken zu verlieren und an anderen Stellen bekommen die Leser:innen Angst, dass die Handlung nicht mehr angemessen zu einem zufriedenstellenden Ende gebracht werden kann, aber all diese Befürchtungen bzgl. falschem Timing sind grundlos.
Der einzige "Minuspunkt": Der Roman ist in sich geschlossen und es wird (vermutlich) keinen zweiten Teil geben.