Die Gabe

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courfeyrac Avatar

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Der Vergleich mit Harry Potter und James Bond drängt sich förmlich auf. Ausbildung beim britischen Geheimdienst und verdeckte Ermittlungen mit besonderen Waffen auf der einen Seite, auf der anderen Seite eine mystisch anmutende Schule und Fähigkeiten der Schüler von der die normalen Menschen nichts ahnen. Auch die Schüler selbst nicht, bis sie für die Ausbildung auserwählt werden.
Chris, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird, ist seit dem Tod seines Vates gezwungen alleine mit sich und seiner depressiven Mutter klar zu kommen, was ihm kaum gelingt. In seiner normalen Schule wird er nicht verstanden und auch von seiner Mutter erfährt er keinerlei Unterstützung. Die Akademie Myers Holt wird nach der Neugründung aufgrund aktueller Geschehnisse auf ihn aufmerksam und bietet ihm ein neues Leben an. Er wird sowohl in schulischen Fächern, als auch in übersinnlichen Techniken wie Telekinese und Gedankenlesen unterrichtet.
Schon früh müssen die Schüler zeigen, was in ihnen steckt, denn jemand aus der Vergangenheit der Schule meldet sich brutal zurück und nur die Schüler haben die nötigen Fähigkeiten dem etwas entgegenzusetzen.
Wie es sich für den ersten Teil einer Serie gehört werden Charaktäre eingeführt, von denen man genug erfährt um den ersten Teil zu meistern, die aber noch genug Geheimnisse zurückhalten um diese langsam in den nächsten Teilen zu enthüllen. Auch der Gegenspieler, den man für eine gute Serie braucht wird erst in der Geschichte zu dem, was einen guten Gegner ausmacht. Das Ende lässt einen mit einem Gefühl zurück, das sagt "Diese Episode ist vielleicht abgeschlossen, aber das war erst der Anfang". Die Schulzeit in Myers Holt wird noch einige Abenteuer für die Klasse bereithalten, und die werden sicher nicht einfacher zu bestehen sein. Es ist abzusehen, das die Bücher sich stetig weiterentwickeln werden. Auch hier ist eine Harry-Potter-artige Dynamik zu erwarten.
Trotzdem fühlt sich das Buch nicht wie eine Kopie an. Ganz ehrlich, auch J. K. Rowling hat sich einigen Vorbildern bedient. Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht.
Das Buch kommt als robustes Hardcover daher. Das Coverdesign gefällt mir persönlich besser als die britische Ausgabe, die doch etwas düster wirkt. Der Titel "Die Spione von Myers Holt - eine gefährliche Gabe" passt auch besser zu einer Serie als der englische Titel "the Ability".