Die Spione von Myers Holt - jugendliche Agenten werden zu Helden

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evelyn Avatar

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In der Geschichte werden 12-jährige als Geheimagenten ausgebildet, denn nur im Alter von 12 bis 13 Jahren können sie ihre "Gabe" nutzen. Durch Schulung können sie nicht nur Gedanken lesen, Gegenstände bewegen und Gedanken beeinflussen, sondern auch noch mühelos Sprachen und anderen Lernstoff erlernen. Der Hauptprotagonist ist Christopher Lane ein Junge aus ärmlichen Verhältnissen, dessen Vater als Kriegsheld verstarb als Chris gerade einmal 5 Jahre alt war. Seine Mutter fiel daraufhin in eine tiefe Depression, so dass Chris den Haushalt führen und Geld dazuverdienen/besorgen und nebenbei noch seine Schule absolvieren muss. Zu allem Überfluss wird Chris an seiner Schule von Schülern und Lehrern gemoppt. Doch dann erhält er die Chance in Myers Holt aufgenommen zu werden und ab diesem Zeitpunkt verändert sich alles. er findet Freunde und muss sich nicht mehr mit den Problemen des Alltags herumschlagen, auch die Last seine Mutter versorgen zu müssen fällt weg. Trotz anstrengender Schulungen erlebt er seit langem zum ersten Mal so etwas wie familiäre Gemeinschaft, Geborgenheit und Liebe.

Nach der beeindruckenden Leseprobe und dem tollen Buchcover war ich zunächst von dem Buch sehr enttäuscht.
Den Anfang des Buches fand ich zäh und mir fiel es schwer einen Zusammenhang zwischen den Kapiteln und zwischen den Personen herzustellen. Erst ab dem Einzug in Myers Holt nimmt die Geschichte an Faszination und Spannung zu. Gut gelungen ist die Darstellung der unterschiedlichen Charaktere der Myers Holt Kinder, die decken eigentlich die ganze Bandbreite an unterschiedlichen Charakteren ab (Intellektueller - Rabauke, Prinzessin - Halbjunge), so dass jeder kindliche Leser eine Figur findet mit der er sich identifizieren kann. Die Sprache ist kindgerecht und angenehm zu lesen. Behutsam wird man auf eine Phantasiereise mitgenommen, die Sprache kann plastische Bilder erzeugen. Vor allem die Beschreibung der Schule mit ihren Innovationen hat mir sehr gut gefallen. Um nicht zu viel Spannung aufzubauen, fügt die Autorin die Sicherheitsbeamten Ron und John ein, die in ihrem übersteigerten Sicherheitswahn eher lustig wirken. Auch durch die Scherze der Kinder - erste Erprobungsversuche ihrer Gabe und kleine Kabbeleien - wird die Geschichte aufgelockert.
Fazit: Trotz schwachem Anfang ein Jugendbuch, dass man weiterempfehlen kann.

Druckfehler:
S. 93 / Z. 19 müsste "Seit" nicht "Sei dem Tod deines Vaters" heißen
S. 229 / Z. 3 steht "wie wissen nicht" statt "wir wissen nicht"