Kinder-Spione im Auftrag Ihrer Majestät

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
dani89 Avatar

Von

Der 12-jährige Held des Buches „Die Spione von Myers Holt“ hat wirklich keine einfache Kindheit gehabt. Seit dem Tod seines Vaters vor sieben Jahren musste er sich um seine chronisch depressive Mutter, sowie um all das kümmern, was als Erwachsene eigentlich in ihrem Zuständigkeitsbereich fällt. So gerät Chris insbesondere in der Schule oft in Schwierigkeiten, während er versucht, Rechnungen zu begleichen und für sich und seine undankbare und teilnahmslose Mutter etwas zu Essen zu organisieren.
Als er an seinem Geburtstag jedoch Miss Sonata begegnet, die ihn einem Eignungstest für eine besondere Schule unterzieht, soll sich Chris' Leben schlagartig ändern, denn er bringt alle Voraussetzungen mit, die die Myers Holt sucht. Nach einigem Hin und Her landet Chris dann also mit fünf weiteren 12-Jährigen an dieser besonderen Schule, wo er erfahren muss, dass sie alle die GABE besitzen, also die Fähigkeit, in das Bewusstsein anderer einzudringen und ihre Gedanken zu manipulieren. So sollen die Kinder an der Myers Holt nicht nur mit besonderen Lernmethoden für das Leben geschult, sondern auch bei der Nutzung ihrer GABE trainiert werden, wobei sie sich im Gegenzug dazu bereit erklären, als MI18 – einer Untergruppe des britischen Geheimdienstes MI5 – im Auftrag der Regierung tätig zu werden … und ihr erster gefährlicher Auftrag lässt nicht lange auf sich warten…

„Die Spione von Myers Holt“ konnte mich – auch wenn ich nicht mehr zur Alterklasse der eigentlichen Zielgruppe zähle – wahrlich begeistern.
Nach einem dreißig Jahre in der Vergangenheit spielenden Prolog, der auf den historischen Hintergrund der Myers Holt Akademie eingeht, wird die Geschichte rund um den von Beginn an sympathischen Christopher Lane erzählt, wobei sich immer mal wieder ein Kapitel einem zweiten Handlungsstrang widmet, welcher nach und nach immer mehr mit der Haupthandlung verwoben wird, was sowohl die Spannung als auch das Interesse des Lesers konstant aufrecht erhält.
Nach einem ersten Blick auf den Klappentext fallen einem natürlich die Parallelen zu Harry Potter auf: Ein 11- bzw. 12-Jähriger, der eine besonders schwere Kindheit durchmachen musste, um dann zu entdecken, dass er besonders ist und dessen Leben sich durch den Besuch einer speziellen Schule schlagartig zum Besseren wendet. Damit endet der Vergleich dann aber auch schon, denn so fantasievoll und bezaubernd die Myers Holt auch gestaltet und beschrieben ist, so sehr geht die Geschichte auch in eine völlig andere Richtung: Nicht Magie ist hier das Stichwort, sondern die Kraft des Geistes.
Fantastisch ja, zauberhaft definitiv auch, aber eben nicht im wörtlichen Sinne.
Und wenn es sich hierbei um den Auftakt einer Trilogie handelt, dann freue ich mich auf jeden Fall schon auf die folgenden Bände!
Abschließend kann ich dieses Buch also auch über das Zielgruppenalter von 11-13 Jahren hinaus nur wärmstens empfehlen. Wer Harry Potter mochte und/oder einfach nur gerne in eine fantasievolle Welt abtauchen und eine spannende, schön geschriebene Geschichte verfolgen möchte, wird dieses Buch mit Sicherheit gerne lesen.