Nachwuchshelden mit besonderer Begabung

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gisel Avatar

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Der zwölfjährige Chris hat es schwer an seiner Schule, wird sogar für einige Tage vom Unterricht suspendiert. Zu Hause hat er es noch schwerer, denn seine Mutter ist seit dem Tod seines Vaters in Depressionen versunken, und während sie nur noch vor dem Fernseher sitzt, managt er den gesamten Haushalt. Da trifft er auf Miss Sonata, die seine besondere Begabung erkennt und ihn für die Schule von Myers Holt rekrutiert: Eine kleine, feine Schule mit nur sechs Schülern im Alter von zwölf Jahren, die aus diesen Kindern Nachwuchsspione macht. Ausgehend von der besonderen Begabung jedes Schülers steht auch bald der erste große Einsatz an: Einige Ehemalige von Myers Holt, darunter der Premierminister von Großbritannien, sind in größter Gefahr. Jemand versucht, in ihr Gehirn einzudringen und sie zu zerstören.
Sehr spannend baut sich die Geschichte auf vom armen, mittellosen und wenig geschätzten Schüler zum genialen Nachwuchsspion, der zusammen mit den anderen Schülern und den Lehrern von Myers Holt die Täter findet und die Hintergrundgeschichte dazu aufdeckt. Der Plot nimmt hier eindeutige Anleihen aus Harry Potter, die Autorin kann aber geschickt eigene Schwerpunkte setzen, da sie sich das Milieu der Spione ausgesucht hat.
Die handelnden Personen sind liebevoll gestaltet, jede hat ihren eigenen Reiz, und auch die Geschichte vom Täter, die an den Prolog anknüpft, ist nachvollziehbar dargestellt. Das besondere Flair von Myers Holt lässt den Leser in eine ganz eigene Welt eintauchen, so dass die Lehrer das Beste aus ihre Schülern herausholen können. Dabei lässt die Autorin den jungen Lesern viel Platz für ihre eigene Phantasie.
Als Agenten-Thriller richtet sich das Buch an Kinder ab zwölf Jahren, und so ist der Schreibstil eher einfach, aber gut zu lesen. Kindheitsträume werden so verarbeitet, dass sich die Protagonisten gut als Helden identifizieren lassen und in vielem ein gutes Vorbild für den eigenen Alltag abgeben, ohne aufdringlich zu wirken. Das Buch ist im wesentlichen in sich abgeschlossen, bietet aber Cliffhanger als Appetithäppchen auf die Fortsetzung.
Eine gelungene Geschichte für Kinder, die sich gerne selbst in der Rolle des Helden mit besonderen Fähigkeiten sehen möchten.