Solide, aber nicht herausragend

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octavian Avatar

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Es ist immer schwierig, ein Buch objektiv zu bewerten, an das man mit bestimmten Erwartungen herangeht. Das kann der Fall sein, wenn auf Grund der Zusammenfassung gewisse Assoziationen aufkommen. So wäre es absolut unfair, "Die Spione von Meyers Holt" mit Harry Potter vergleichen zu wollen. Aber alleine beim Grundgerüst der Geschichte um den Jungen Chris Lane drängt sich einfach dieser Vergleich auf. Ein Junge, der es in der Schule und zu Hause nicht leicht hat, erfährt von seinen besonderes Fähigkeiten, die er bisher wenn überhaupt nur am Rande wahrgenommen hat und kommt mit anderen Kindern seines Alters auf eine besondere, vor der Öffentlichkeit geheim gehaltene Schule.
Wer in diesem Buch eine Geschichte mit den Dimensionen und der Komplexität von den Geschichten um Harry Potter erwartet, wird sicherlich enttäuscht. Dennoch ist das Buch um den jungen Chris keineswegs schlecht. Die Atmosphäre ist eine ganz eigene und auch Chris ist eine Persönlichkeit für sich. Auch wenn er in einem Kinder- oder Jugendbuch natürlich nicht so detailliert ausgearbeitet wird. Dennoch ist er glaubwürdig und einem auf Anhieb sympathisch. Seine Mitschüler sind ebenfalls facettenreich, wenn auch etwas stereotyp. Der Leser wird gut an die Geschichte herangeführt und steckt ziemlich bald mittendrin. Der Stil der Autorin ist angenehm flüssig und kurzweilig.
Ganz besonders gut gefallen hat mir das schöne Cover, ein wahrer Hingucker. Da die Geschichte auf eine Trilogie oder Serie ausgelegt ist, darf man sich schon auf die nächsten Teile freuen, die sich zusammen dann sicher sehr gut im Regal machen werden, auf Grund der liebevollen Aufmachung. Mich interessiert sehr, wie die Geschichte um Chris Lane weitergeht, denn der erste Teil endet so, dass man die Fortsetzung bereits erkennen kann. Trotzdem ließe sich der erste Teil auch als abgeschlossene Geschichte mit leicht offenem Ende betrachten. Hoffentlich kommen bald die Fortsetzungen, die der etwas dünnen Geschichte den gewissen Pepp verleihen und sie zu einer guten Trilogie werden lassen. So ist der erste Teil dann doch lediglich eine solide, aber keine herausragende Geschichte.