Ein herrliches Lesevergnügen voller Spannung, Spaß und geistreicher Ideen!

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corniholmes Avatar

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Als ich zum ersten Mal von dem Auftakt der SpooKI-Serie hörte, konnten das Cover und der Titel meine Neugierde sofort wecken. Nachdem ich mir dann den Klappentext durchgelesen hatte, war ich nur noch mehr Feuer und Flamme. Das Buch klang einfach nur richtig gut und nach einer Story ganz nach meinen Geschmack. Und da mir meine bisherigen Werke von Ruth Rahlff zudem sehr gut gefallen haben, stand für mich schnell fest, dass ich ihre neue Kinderbuchreihe kennenlernen möchte.

Robert ist eigentlich ein ganz normaler Junge – mal abgesehen von der Tatsache, dass er als einziger Mensch in einer Geisterfamilie lebt. Da niemand davon erfahren darf, dass seine Familie nicht aus Fleisch und Blut besteht und schon mehrere hundert Jahre alt ist, gerät er immer wieder in ziemlich verzwickte und erklärungsbedürftige Situationen. Robert hat es wahrlich nicht leicht. Er lebt unter lauter altmodischen Geistern, die nichts von Technik halten und die er unbedingt vor der Außenwelt (und vor extrem neugierigen Nachbarn) geheim halten muss; er hat Probleme in der Schule und von seinem Mitschüler Damon wird er ständig geärgert. Und als wäre das alles nicht schon mehr als genug, passieren auf einmal lauter seltsame Dinge, nachdem sein Geisteropa bei einem Preisausschreiben ein Smartphone für ihn gewonnen hat. Was hat es mit diesen Vorfällen nur auf sich? Zum Glück ist Robert inzwischen nicht mehr länger auf sich alleine gestellt: In seiner neuen Klassenkameradin Isabella hat er eine tolle Freundin gefunden und auch sein Geistercousin Lorenzo steht ihm zur Seite. Gemeinsam versuchen die drei die ganzen rätselhaften Ereignissen zu ergründen und stoßen dabei auf eine künstliche Intelligenz.

Schon damals, als ich das Buch zum ersten Mal in der Vorschau sah, war mir sofort klar, dass es sich bei „SpooKI“ um eine sehr fantasievolle und amüsante Kinderbuchreihe handelt. Allein schon der kreative Titel macht deutlich, dass zwischen den Buchdeckeln eine Story schlummert, die nicht nur von Spukgestalten handelt, sondern auch von künstlicher Intelligenz – eine ungewöhnliche, aber ausgesprochen interessante Mischung. Ob sie aber auch funktionieren kann?
Um es kurz zu machen: Ja, kann sie! Mich zumindest hat Ruth Rahlff mit dem ersten Band von „SpooKI“ auf ganzer Linie überzeugen können; ich habe definitiv das bekommen, was ich mir erhofft habe: Einen vielversprechenden Serienstart, der eine originelle Kombi aus Geisterwelt und Realität enthält und vor Witz, Charme und Trubel nur so sprüht.

Mich hat die Handlung von den ersten Seiten an mitreißen und bestens unterhalten können. Bereits die ersten Kapiteln sind sehr ereignisreich und spaßig und machen neugierig auf den weiteren Fortgang der Geschichte. Wieso scheint niemand außer unserem Hauptprotagonisten Robert seinen Hund Unfug sehen zu können? Was hat es mit der Drohne auf sich, die plötzlich auftaucht? Und warum ist Robert der einzige Mensch in seiner Familie?
Die Antwort auf die erste Frage erhalten wir sehr schnell: Nicht nur Roberts Familie sind Gespenster – auch bei Unfug handelt es sich um eine Spukgestalt. Und da Menschen Geister normalerweise nicht sehen können – außer sie manifestieren sich – sieht es für alle immer so aus, als würde Robert Selbstgespräche führen.
Bezüglich der Hintergrundgeschichte zu Roberts außergewöhnlicher Familienkonstellation erfahren wir erst nach und nach etwas mehr, allerdings wird längst nicht alles geklärt. Weitere Details über die familiäre Situation unseres Buchhelden werden dann wohl sehr wahrscheinlich in den weiteren Bänden folgen.

Was die Charaktere anbelangt, kann ich mich nur mit heller Begeisterung äußern. Robert, aus dessen Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, habe ich direkt in mein Herz geschlossen. Er ist sympathisch und authentisch und eine ideale Identifikationsfigur für die Zielgruppe, sprich Kinder ab 9 Jahren.
Auch Roberts schräge Familie mochte ich vom ersten Moment an. Mit diesem liebenswert-verrückten Haufen hat die Autorin einfach unvergleichbare Erscheinungen erschaffen. Papa Henry, Mama Ophelia, Opa Arthur, Cousin Lorenzo, Wolfshund Unfug – man muss sie einfach alle lieben. Besonders klasse und lustig fand ich den Opa, der noch am meisten mit der Zeit mitgegangen ist und sich immer heimlich im Keller alte Filme auf seinem Uraltfernseher anschaut. Papa Henry hat mir aber auch zahlreiche Gründe zum Schmunzeln geliefert. Er hegt eine große Leidenschaft für das Ausprobieren neuer Rezepte – sehr zum Leidwesen von Robert. Lorenzo ist allerdings ebenfalls ein genialer Charakter und sorgt für eine richtig gute Stimmung.
Eine weitere wichtige Figur ist Isabella – Roberts pfiffige neue Klassenkameradin, die eine ganz besondere Gabe besitzt und ein wahres Computergenie ist. Sie und Robert werden innerhalb kurzer Zeit gute Freunde werden und gemeinsam versuchen den vielen merkwürdigen Vorkommnissen auf den Grund zu gehen.

Ich kann euch versprechen: Langeweile kommt in diesem Buch an keiner Stelle auf. Die Handlung kann mit jeder Menge Überraschungen, Geheimnisse und Action aufwarten und auch die witzigen Szenen können sich sehen lassen. Man mag das Buch wirklich gar nicht mehr aus der Hand legen, da es einen so sehr fesselt und so viel Spaß bringt. Auch ich, als Erwachsene, bin ordentlich ins Mitfiebern geraten und habe mich stellenweise einfach nur prächtig amüsiert.
Die Geschichte ist allerdings nicht nur spannend und unterhaltsam – sie ist stellenweise auch etwas ernster und vermittelt viele aktuelle Themen wie Mobbing, Schulsorgen, die Gefahren des Internets und von künstlicher Intelligenz, die Abhängigkeit von Smartphone und Co. sowie der Umgang mit Datenschutz. All das hat seinen Platz in der Erzählung gefunden, kindgerecht und einfallsreich verpackt in einem coolen geisterstarken Abenteuer.

Neben der Story kann das Buch auch mit einer tollen Gestaltung punkten. Das Cover mit seinen Glow-in-the-Dark-Effekten ist ein echter Hingucker und wird bei der Zielgruppe ganz bestimmt richtig gut ankommen.
Der Innenteil kann sich aber ebenfalls sehen lassen. Timo Grubing hat die Handlung mit zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die mit ihrem modernen Stil einfach nur hervorragend zur Geschichte passen und deren skurrilen Humor perfekt unterstreichen. Vorne im Buch gibt es zudem noch eine farbige doppelseitige Porträtdarstellung, die alle wichtigen Charaktere zeigt.

Das Ende lässt so einiges offen, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Was bin ich froh, dass die ersten beiden Bände zeitgleich erschienen sind und wir uns somit nicht lange auf die Fortsetzung gedulden müssen. Besitzen tue ich den zweiten Band bislang noch nicht, was sich aber auf jeden Fall noch ändern wird. Ich bin total gespannt, wie es wohl mit Robert und Co. weitergehen wird!

Fazit: Traditionelle Spukfamilie meets moderne Technik oder: Ein herrliches Lesevergnügen voller Spannung, Spaß und geistreicher Ideen!
Ruth Rahlff hat mit „SpooKI – Den Geist aufgeben gibt’s nicht!“ einen rundum gelungen Reihenauftakt aufs Papier gebracht, der große Lust auf mehr macht und auch erwachsenen Leser*innen die allerbeste Unterhaltung beschert. Mich hat Ruth Rahlff mit dem ersten Band ihrer neuen Kinderbuchreihe absolut beGEISTERten können. Ich habe eine wunderbare Zeit mit Robert und den weiteren Charakteren verbracht und freue mich schon sehr auf mein Wiedersehen mit ihnen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!