Ein kleiner Buchkeks mit Kürbisnote

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amelien Avatar

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Das Buch liegt schon eine kleine Weile bei mir zurück und ich muss sagen es ist nicht soviel bei mir im Gedächtnis geblieben. Es war eine „nette“ Geschichte für zwischendurch, aber mehr leider auch nicht.
Ich habe auf herbstliche Gemütlichkeit gehofft mit spooky charme.
Worum gehts? Eine kleine Hexe namens Willow, welche in einem Cafe arbeitet und eines Tages auf den sprechenden verfluchten Dämonenkater Damien trifft.
Der Anfang hat mir das auch versprochen: Eine wohlige cozy Atmosphäre – irgendwie charmant, magisch und ein bisschen verspielt.
Hexe und Dämon? Ohhh yeeees da war ich sofort dabei.
Es klingt auch zunächst alles sehr einladend, süß und bisschen frech… aber ja was ist dann passiert?
Der Anfang hatte mich, aber ab der Hälfte hat mich das Buch leider verloren.
Die Tension wurde einem mehr erzählt, als dass sie spürbar war. Vielleicht lag es an dem einfachen und sehr schlichten Schreibstil. Es liest sich locker weg, aber leider ohne Tiefe oder eine wirklich eigene Stimme. Es fehlt dieses Funkeln zwischen den Zeilen, das Gefühl, dass jemand wirklich mit Sprache spielt. Statt Bildern und Atmosphäre gibt’s oft nur Nacherzählung, ein ständiges „und dann passierte das“. Das macht die Geschichte zwar leicht konsumierbar, nimmt ihr aber auch jegliche Magie. Ich hätte mir mehr Details, mehr Stimmung, mehr Mut gewünscht, die Welt zu zeigen, nicht nur zu beschreiben.
Was hat mir in der Geschichte gefehlt? Eine Handlung die sich aufbaut und gut erzählt wird. Stattdessen rauschen wir einfach durch und es kommt keine Charakterentwicklung auf. Alles geht so unglaublich schnell, ich hätte mir mehr Szenen mit Damien als verfluchter Kater gewünscht, mehr Fluch-Recherche, mehr spice mit Emotionen, mehr von diesem Charme am Anfang…
Wer genau hat jetzt Damien verflucht und warum? Wurde es erzählt und habe ich es nur nicht mitbekommen? Es war alles so nichtssagend und schnell abgehandelt. Die Rückverwandlung wirkte auf mich sehr lieblos und sobald er seine Menschengestalt hatte kamen lauter spice Szenen, die aber auf mich sehr deplatziert wirkten. Spice ohne Seele. Vom schlechten und aufgesetzten Dirty Talk will ich gar nicht erst anfangen. Es passte ganz subtil aber auch deutlich überhaupt nicht auf die anfängliche Charaktereinführung von Willow. Ich denke dieser Geschichte hätten so 100 Seiten mehr gutgetan. Da mir der Anfang jedoch gut gefallen hat, vergebe ich noch drei gut gemeinte Sterne.
Wer jedoch nicht zu viel von dieser Geschichte erwartet und nur eine kleine knackige Romance ohne echte Emotionen lesen will – go for it.

Fazit: Das Buch hat Charme. Es ist süß, herbstlich und genau richtig, wenn man einfach mal abschalten will. Ein kleiner Buchkeks mit Kürbisnote. 🍁

Randnotiz: Btw. das Cover fand ich aber irgendwie schon ganz niedlich.

⭐️⭐️⭐️