Hatte eine herbstliche Rom-Com erwartet und nicht das

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la calavera catrina Avatar

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Bei der Bezeichnung Pumpkin-Lovestory und diesem unschuldigen Cover stelle ich mir eine verhexte romantische Komödie mit Herbststimmung rund um das Halloweenfest vor. Gerade am Anfang fühlte ich mich an »Sabrina - Total verhext« erinnert.
Willow arbeitet mit ihrer Schwester Luna im Hexenbräu, der Café-Bäckerei des Dorfes Pleasant Grove. Willow ist total Kürbisverrückt und liebt Halloween. Ein Wohlfühleinstieg, der sogar Spannung aufkommen lässt, als Willow den Kater Damien adoptiert und versucht, ihn von dem Fluch zu befreien. Danach ist leider jegliches Fünkchen von Potential verpufft. Eigentlich will der besitzergreifende Damien sich nicht auf eine Hexe einlassen, verliert aber schnell jeden Anschein von Selbstkontrolle und erhebt Anspruch auf seine kleine Hexe, wie es sie nennt. Während es immer wieder zu erotischen Tête-à-têtes kommt, bei dem nichts mehr der Fantasie überlassen wird und der Eindruck erweckt wird, ein Teenager hätte technische Anweisungen verfasst, gerät Damiens Mission oder das feierlichen Kürbis- und Halloweenfest in den Hintergrund. Alles wird schnell abgehandelt. Damit dürfte klar sein, worum es in dem Buch wirklich geht, wenn auf Atmosphäre und Spannung weniger Wert mehr gelegt wird und sogar Willow vermutet, Damien hätte sie in eine Sex-Dämonin verwandelt. Dazu passt auch die vulgäre Sprache und der flache Schreibstil, der zudem inhaltliche Fehler aufweist. „Schei***, ich liebte es, sie zu küssen. Ich glaube nicht, je müde zu werden, ihren Mund in meinen zu nehmen.“ What?

Wirkliche gute Unterhaltung, echte Gefühle, nur ein bisschen Charaktertiefe oder gar Einfallsreichtum, sucht man hier vergebens - Quantität vor Qualität. Vielleicht sollte man das auch so bewerben, denn ich fühle mich getäuscht.
Jennifer Chipman hat versucht ein idyllisches Dörfchen wie bei Gilmore Girl zu erschaffen. „Für Fans von »Gilmore Girls« und »Vampire Diaries«“ heißt es, aber das, was die Serien ausmacht, findet sich in dieser Story nicht ansatzweise wieder. Das ist irreführend, weil es völlig falsche Erwartungen schürt. Ich war maßlos enttäuscht und kann, aufgrund der genannten Punkte, keine Empfehlung aussprechen. Es sei denn, mann möchte genau das: cringe spice Inhalte, besitzergreifende Männerfantasien und unstimmige Klischees, gepaart mit einem Hauch von Hexe, Dämon und obsessiver Herbstsaison. Scheint ja manchen zu gefallen, aber definitiv kein „verdienter“ Bestseller, sondern nur irreführendes Marketing.