Spreewaldschicksale

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kaiserin2201 Avatar

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Die Polizistin Klaudia Wagner hat sich nach ihrem Hörsturz, bedingt durch ihre unglücklichen Lebensumstände vom Ruhrgebiet ins beschaulichere Lübbenau im Spreewald versetzen lassen. Doch wirklich angenehmer gestaltet sich ihr Leben nicht. Immer noch geplagt von Tinitus und traurigen Erinnerungen an ihre gescheiterte Beziehung, lebt sie sich nur langsam und eher mühsam in ihrer neuen Umgebung ein. Die Arbeit mit neuen Kollegen ist auch nicht leicht, denn ihr Vermieter und Kollege kämpft um den Familiensegen, was sie zwangsläufig nicht ignorieren kann. Auch ihr eigentlich immer freundliche Partner Than hat immer offensichtlicher private Probleme. Überhaupt spart die Autorin nicht mit den Lebenskrisen ihrer Protagonisten, zumindest in der ersten Hälfte ihres Romans. Parallel wird immer wieder kapitelweise eine andere Geschichte eingestreut. Man erfährt von einer Frau, die in ein lichtloses Verlies gesperrt, langsam wieder zu Sinnen kommt. Sie kann sich erst an gar nichts erinnern und ist zudem auch noch verletzt. Beängstigend beschreibt Christiane Dieckerhoff wie die offenbar junge Frau sich immer mehr erinnert und gleichzeitig ihr Schrecken über ihre scheinbar ausweglose Situation sich immer mehr vergrößert. Die erste Hälfte des Krimis habe ich mich etwas gequält, denn die vielen Nebenstränge, die zuletzt nicht viel mit dem Plott der Geschichte zu tun haben, halten den Leser auf. Es fließt nicht richtig gut. Wohl als Krimiserie angelegt, kann ich die Absicht dieser Erzählweise nachvollziehen, denn je mehr Hintergrund angeschnitten wird, desdo mehr Möglichkeiten der Fortsetzung bestehen. Gut wenn man durchhält denn danach wird es spannend bis zu einem heftigen Finale. Der Täter ist jemand mit dem man eigentlich doch nicht gerechnet hat. Nun bin ich doch neugierig wie es mit Klaudia Wagner und ihren Kollegen weitergehen wird. Fortsetzung folgt? Hoffentlich.