Aktuell und Anders

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
nantki Avatar

Von

Sam liebt Pizza, Cheeseburger und Schokolade. Er trinkt für sein Leben gern Cola. Sam braucht eine Kuscheldecke zum Einschlafen und spielt für sein Leben gern Fangen. Sam lernt gerade zu sprechen. Sam ist ein Schimpanse. Als Aimee Sam das erste Mal im Fernsehen sieht und sich daraufhin auf eine Pflegschaftsstelle bei dem Professor, der sich um Sam kümmert, bewirbt, rüttelt diese Entscheidung ihr Leben durcheinander. Bereits beim ersten Kennenlernen wird deutlich, zwischen ihnen besteht eine ganz besondere Verbindung. Doch verschiedene Ereignisse bringen das neue Leben von Aimee und Sam durcheinander...

T.C. Boyle hat mit „Sprich mit mir“ einen unglaublich spannenden und zugleich emotionalen Roman geschrieben. Im Fokus stehen verschiedene Beziehungen zwischen den Protagonist*innen sowie die Spracherwerbsforschung im Bereich der Primaten. Wir lernen die Protagonist*innen aus unterschiedlichen Perspektiven kennen, scheinen sie doch die gleichen Situationen zu erleben, unterscheidet sich die Deutung bzw. Akzentuierung teilweise immens. Einige Charaktere sind mir sympathischer als andere erschienen, doch ergeben sie zusammen ein stimmiges Bild der schwierigen Situation zwischen wissenschaftlicher Forschung, wissenschaftlicher Hierarchien, Tierethik sowie persönlichen Beziehungen. An vielen Stellen wird gewarnt keine Beziehung zu seinem Forschungsobjekt zu entwickeln. Diese Gratwanderung ist nicht für alle möglich... Ich habe vor allem Sam unglaublich lieb gewonnen beim Lesen und an vielen Stellen emotional mitgelitten, mich mitgefreut und gehofft.
Boyle thematisiert eine Reihe an Fragen in den Beziehungen zwischen Mensch, Tier und Natur und versucht die Vielschichtigkeit durch die unterschiedlichen Facetten und Perspektiven aufzuzeigen.
Eine spannende und zugleich emotionale Reise, die der Lesende gemeinsam mit den Protagonist*innen unternimmt! Für mich war dies mein erster Roman des Autors aber bestimmt nicht der letzte gewesen sein.