Eine Nachdenkaufgabe!!!

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mike nelson Avatar

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Und wieder hat T.C. Boyle einen Roman geschrieben, der uns auffordert nachzudenken und uns in unserem Handeln zu hinterfragen; dieses Mal geht es ihm um die Frage was das Tier, insbesondere den Schimpansen, vom Menschen unterscheidet. Ist eine Kommunikation mit dem Menschen möglich und kann diese von Seiten des Schimpansen auch proaktiv erfolgen? Können Schimpansen lügen und empfinden sie Mitgefühl? Haben sie ein Ich-Bewusstsein? Verstehen sie, was 'Gott' bedeutet? Und woher nehmen wir Menschen das Recht, diese hochkomplexen Wesen für Tierversuche zu missbrauchen und sie dafür in Käfige zu sperren, in denen man logischerweise nicht den Schimpansen in seinem eigentlichen Wesen sondern lediglich sein hospitalisiertes Verhalten beobachten kann? Im Rahmen eines Forschungsvorhabens zum Sprachverhalten von Schimpansen wird die zunächst etwas zurückhaltende Aimee die studentische Assistentin von Professor Schemerhorn; sie beginnt mit ihrem Prof eine Affaire, baut daneben aber eine sehr intensive Beziehung zu dem zweijährigen Schimpansen Sam auf und steht diesem am Ende näher als den meisten Menschen in ihrem Umfeld; Aimee nimmt Sam in Obhut und flüchtet mit ihm, als er bei Abbruch des Vorschungsvorhabens in die Käfighaltung soll. Die Handlung schraubt sich einem tragischen Höhepunkt entgegen. Es wird aus wechselnder Perspektive erzählt - auch, und das ist T.C. Boyle besonders gut gelungen, aus der Perspektive von Sam, dem Schimpansen. Eine lohnenswert Lektüre!