Mensch und Tier

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gernvielleser Avatar

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Wie einsam muss Jemand sein wenn er all seine Liebe auf einen Schimpansen konzentriert? Aimee macht Sam zu ihrem Lebensinhalt. Für sie ist er nicht nur ein Forschungsobjekt. Ihr kleines Universum bricht zusammen als das Experiment abgebrochen wird und Sam zusammen mit anderen Schimpansen in einem Käfig leben muss. Sie setzt alles daran ihn zu befreien. Dafür verzichtet sie auf alles. Sam bleibt aber ein Tier,er macht keine weiteren Fortschritte beim Zusammenleben mit ihr. Während Schriftsteller wie Robert Merle eher den wissenschaftlichen Aspekt beleuchten geht es für mich in diesem Roman mehr um die Gefühlswelt von Aimee. Das als schüchtern und introvertiert geschilderte Mädchen fühlt sich wohl in der abgeschiedenen Welt von Guy Schermerhorn und Sam. Dort wird sie geliebt und akzeptiert. Als diese Welt in Frage gestellt wird ergreift sie die Flucht nach vorn und nimmt Sam mit. Guy verliert sie,aber das ist ihr auch nicht wichtig. Sie stellt die Beziehung zum Tier über die Beziehung zu Menschen. T.C. Boyle schildert das alles sehr anschaulich aber etwas flach. Der Roman liefert gute Unterhaltung, der Ausgang ist vorhersehbar und überrascht nicht wirklich.