tragisch mitreißend emotional

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sullamy Avatar

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Einmal angefangen, hört man nicht mehr auf zu lesen. Von Beginn an ist man Teil der Geschichte.
Jeder Charakter ist authentisch, der Schimpanse, die Studentin, der Professor und alle anderen an der Geschichte beteiligten Personen.
Man fühlt mit den Protagonisten und es besteht kein Zweifel von welchen Emotionen und Beweggründen ihre Handlungen geleitet werden.
Eine wissenschaftliche Studie, die beweisen soll, dass Menschenaffen ein enormes Bewusstsein über sich selbst haben und, dass sie in der Lage sind, sich mit Hilfe von Gebärdensprache zu verständigen ist der Ausgangspunkt der Geschichte.
Sam ist der liebenswerte Schimpanse, der in der Familie des Professors aufwächst und behandelt wird wie ein Kleinkind.
Schnell stellt sich die Frage, was sind Schimpansen, die bei Menschen aufwachsen und nicht wissen, dass sie Primaten sind? Sie sind keine Menschen und werden aber auch nicht von allen als Affen wahrgenommen. Sind sie also irgendetwas dazwischen?
Die Beziehungen, die entstehen, wenn Schimpansen bei Menschen aufwachsen werden intensiv und absolut glaubwürdig geschildert.
Die Bindungen, die zwischen Schimpansen und Menschen, aber auch die Beziehungen, der Menschen untereinander, haben alles was eine gute Geschichte braucht,
Liebe, Eifersucht, Ehrlichkeit, Lüge, Ehrgeiz und Macht, Verzweiflung und Mitgefühl.
Da sind Menschen, die eine echte, verlässliche Bindung eingehen und
da sind die anderen, die die Tiere für ihre eigenen Interessen missbrauchen, um sich selbst
in der Welt der Wissenschaft zu profilieren, oder einfach um ihre persönliche Machtgier auszuleben.
Auf der Strecke bleiben die, die es ehrlich meinen und die Schimpansen, denen kein artgerechtes Leben möglich ist und denen womöglich ihre Identität gestohlen wird.

Ein extrastarkes Buch von T.C.Boyle, das jeden zu einem Fan des Autors macht,
der es nicht sowieso schon ist.