Auf der Suche nach den Wurzeln

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sosmer Avatar

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Kurt Tallert ist erst 12 Jahre alt, als sein Vater stirbt. In diesem Alter hatte man noch nicht viel Gelegenheit sich mit der Vergangenheit der Eltern auseinanderzusetzen.
Vater Harry war bei der Geburt seines jüngsten Sohnes bereits 58 und er ist ein Überlebender der NS-Gewalt gegenüber Juden bzw. Halbjuden.
In seinem Buch Spur und Abweg begibt Kurt sich auf die Suche nach nach Details aus dem Leben seines Vaters. Harry wurde als jugendlicher "Halbjude" (Vater Jude, Mutter Christin) in ein Lager gebracht, wo er Sklavenarbeit verrichten mußte. Nach der Befreiung wendet er sich der Politik zu und wird erst Bürgerschaftsabgeordneter in Bremen, dann MdB in Bonn.
Äußerst interessant sind die Tagebücher und Notizen des Vaters, die Kurt in sein Buch einfliessen lässt. Auch die Leben und Schicksale der Verwandten lässt Kurt Tallert nicht unerwähnt.
Dieses Buch macht deutlich, wie sehr die gebrochenen Schicksale und Lebensläufe der NS-Verfolgten auch die Leben der Nachgeboren beeinflusst.

Dieses Buch ist sehr interessant und eine Mahnung, besonders in Anbetracht der jüngsten Ereignisse, es ist bald so, als würde aus jeder Seite schreien: Nie wieder !