"Kurt Tallert stellt sich der Verfolgungsgeschichte seiner Familie mit einem Vater, der als 'Halbjude' von den Nazis verfolgt wird, der nach der Befreiung in Deutschland bleibt, Journalist wird und Mitglied des Bundestags. Und der doch sein Leben lang seinen Platz sucht." (Klappentext)
Das schriftstellerische Debüt #spurundabweg von #kurttallert ist ein filigran literarisches, äußerst intelligent geschriebenes Zeitzeugnis. Die Liebe in der Familie und das mit oder ohne einander erlebte, nicht schwindende Leid halten sich auf der stilistisch eleganten Spurensuche an der Hand, um gemeinsam sich stützend einen Weg zu finden, den nie enden wollenden Juckreiz der Auswirkungen des Absurden irgendwie ertragen zu können. Die Absurdität eines Unsterns - hervorgerufen von Menschen, um auf abermillionen andere Menschen mit Hass strahlen zu können. Ein Stern, der mit Hass strahlt? - allein daran erkennt mein Verstand ebenso nur Absurdes, nur leider ist dies nicht bei jedem so. Es gibt zu viele, die nicht denken, gerade im Moment und das macht Angst. Treffender könnte das folgende Zitat von #kurttallert für unsere aktuelle Lage nicht sein:
"Jedes Aufflammen des jahrtausendealten Hasses ist ein Reflex des Alten im Neuen. Wo Freddy auch immer wieder DAS LICHT, DIE SONNE aufgehen sah, sticht mir ein Unstern ins Auge, dessen verheerende Strahlung mich nie selbst getroffen hat, von dem ich aber meine, dass er immer wieder aufzieht." (84)
Leider, leider habe ich dem nichts entgegenzusetzen. #kurttallert nimmt auf seiner Spurensuche kein Blatt vor den Mund und traut sich jeden Weg barfüßig zu bestreiten. Wir blicken mit ihm in ein gefräßiges Maul eines Krokodils, welches seinen Vater zwischen den Zähnen in der Mangel hat. Keine Erlaubnis - sowohl vom Lächeln als auch vom Schleim des Lebens - entweder geschluckt oder ausgespuckt zu werden. Es ist ein Leben im Dazwischen - ohne Ausweg.
Unübersehbar schreibt hier ein Germanist - sprachlich virtuos, mit die Gedanken anregenden philosophischen Elementen aus seiner Gedächtnisperipherie. Dennoch bleibt der Stil an zahlreichen Stellen sich selbst hemmend unterkühlt - da ist definitiv noch Luft nach oben!
Das schriftstellerische Debüt #spurundabweg von #kurttallert ist ein filigran literarisches, äußerst intelligent geschriebenes Zeitzeugnis. Die Liebe in der Familie und das mit oder ohne einander erlebte, nicht schwindende Leid halten sich auf der stilistisch eleganten Spurensuche an der Hand, um gemeinsam sich stützend einen Weg zu finden, den nie enden wollenden Juckreiz der Auswirkungen des Absurden irgendwie ertragen zu können. Die Absurdität eines Unsterns - hervorgerufen von Menschen, um auf abermillionen andere Menschen mit Hass strahlen zu können. Ein Stern, der mit Hass strahlt? - allein daran erkennt mein Verstand ebenso nur Absurdes, nur leider ist dies nicht bei jedem so. Es gibt zu viele, die nicht denken, gerade im Moment und das macht Angst. Treffender könnte das folgende Zitat von #kurttallert für unsere aktuelle Lage nicht sein:
"Jedes Aufflammen des jahrtausendealten Hasses ist ein Reflex des Alten im Neuen. Wo Freddy auch immer wieder DAS LICHT, DIE SONNE aufgehen sah, sticht mir ein Unstern ins Auge, dessen verheerende Strahlung mich nie selbst getroffen hat, von dem ich aber meine, dass er immer wieder aufzieht." (84)
Leider, leider habe ich dem nichts entgegenzusetzen. #kurttallert nimmt auf seiner Spurensuche kein Blatt vor den Mund und traut sich jeden Weg barfüßig zu bestreiten. Wir blicken mit ihm in ein gefräßiges Maul eines Krokodils, welches seinen Vater zwischen den Zähnen in der Mangel hat. Keine Erlaubnis - sowohl vom Lächeln als auch vom Schleim des Lebens - entweder geschluckt oder ausgespuckt zu werden. Es ist ein Leben im Dazwischen - ohne Ausweg.
Unübersehbar schreibt hier ein Germanist - sprachlich virtuos, mit die Gedanken anregenden philosophischen Elementen aus seiner Gedächtnisperipherie. Dennoch bleibt der Stil an zahlreichen Stellen sich selbst hemmend unterkühlt - da ist definitiv noch Luft nach oben!