Eine literarische Spurensuche

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lisa buddensiek Avatar

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Kurt Tallert sagte mir vorher nichts. Das Thema seines Debüts klang aber unheimlich interessant. Und das war es auch: der Autor geht er auf die Suche. Nach Spuren seiner Familie, nach den Abwegen, die sein Vater nehmen musste. Als Sohn eines jüdischen Vaters und einer arischen Mutter war er laut der Nazis ein "Mischling ersten Grades" und wurde dafür ausgegrenzt und zum Ende des Krieges als 17jähriger auch inhaftiert. Dieses Trauma blieb, genauso wie das Gefühl, Halb zu sein. Literarisch nähert sich der Autor diesem Ganzen an, geht auf Suche nach den Wegen seines Vaters und dessen Familie, in der Hoffnung, zu verstehen. Vielleicht auch, um ihm näher zu kommen? Selbst auf die Welt gekommen, als der Vater schon 58 Jahre alt war und ihn schon mit 12 Jahren wieder verlor, sicherlich ein beeindruckender Weg. Ein Buch, das perfekt in die heutige Zeit passt.