schwierige Lektüre

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anisti Avatar

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Retrogott (Künstlername eines bekannten Rappers) wandelt auf den Spuren seiner jüdischen Familie. Sein Vater war wurde 1927 geboren, 1944 als Jugendlicher dann in Gestapohaft. Und später in der BRD dann Journalist und Politiker. Sein Sohn, der Autor, war 12 Jahre alt als er starb.
Karl Tallert taucht tief in das Leben seines Vaters ein. Und dieses Leben ist spannend verlaufen. Durch Recherche der Familie, schriftlichen Zeugnissen, die der Vater hinterlassen hat, und Reisen an wichtige Orte (z.B. Buchenwald) ist es Karl Tallert möglich ein umfassendes Bild zu zeichnen. Und immer wieder fragt er sich, hat dieses oder jenes Ereignis auch auf mein Leben Auswirkungen?
Sprachlich ist der Roman/das Sachbuch teilweise sehr schwere Kost, verschachtelte Sätze und Gedanken, endlos lang und endlos schwierig zu verstehen, forderten sie mich doch sehr heraus. Als Leserin muss man dabei bleiben, leichte Unterhaltung oder gar leichte Kost ist das Buch tatsächlich nicht. Wird Tallert konkret, berichtet er über tatsächliche Ereignisse konnte ich ihm besser folgen. Ja sogar in die Situation abtauchen.

Ist es nun eine Biografie oder ein Sachbuch? Diese Frage kann ich nicht beantworten, was auch egal ist, da das Buch ein Zeitdokument ist. Mich hat es berührt, aber auch herausgefordert. Ich kann es nicht uneingeschränkt empfehlen. Die Leserin sollte sich im Klaren darüber sein, dass es sich nicht nur um eine spaßige Lektüre handelt sondern ein dunkles, düsteres Kapitel unserer Geschichte anspricht.