Spannendes Thema, Umsetzung kann nur bedingt überzeugen

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Ich wollte „Spur und Abweg“ so gerne mögen, weil ich den Aufhänger so spannend fand: Der Vater des 37-jährigen Autors hat als Jugendlicher die NS-Zeit als „Halbjude“ erlebt. Nach seinem Tod will der Autor anhand von Briefen und Aufzeichnungen seines Vaters nicht nur das Leben des Vaters sondern auch seine eigene Verbindung zu diesem dunklen Kapitel deutscher Geschichte ergründen.

Die Umsetzung hat mir leider nur bedingt gefallen. Zum einen hatte ich bis zum Schluss das Gefühl, dass das Leben und die Aufzeichnungen des Vaters deutlich zu kurz kamen. Vielmehr verliert sich der Autor teilweise in seitenlangen beinahe philosophischen Gedankengängen, denen man als Leser zT nur schwer folgen kann und bei denen ich mich manchmal fragte, wie genau sie jetzt eigentlich mit dem Kern des Buches in Zusammenhang stehen. Zudem wählt der Autor eine doch sehr bildungssprschliche Wortwahl, die die Lesbarkeit ebenfalls nicht fördern.

Die Kapitel, in denen auf die Briefe und Aufzeichnungen des Vaters und die geschichtliche Einordnung eingefangen wurde, haben mir deutlich besser gefallen. Leider gab es davon mMn zu wenige, sodass mich das Buch leider nicht wirklich überzeugen konnte.