Ein neuer Berkel
Sprachlich ist auch der neue Berkel durchaus eine Offenbarung, stetig hin- und hergerissen zwischen nüchtern beobachtendem Biographenmodus mit Nostalgieeinschlag und einem überzeugend dichten "stream of consciousness" in den (bemerkenswert einfallsreichen) Sequenzen im Mutterbauch. Dennoch bleibt "Sputnik" dem Leser ein bisschen verschlossen, will keinen so richtig an sich heranlassen und gestaltet sich sprachlich manchmal absichtlich sperrig, um den Leser in die Irre zu führen. Christian Berkel ist ohne Frage ein sympathischer Zeitgenosse, aber "Sputnik", so gut er auch ist, muss man erstmal an sich ranlassen wollen.