Kreislauf

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Auch in Christian Berkels dritten Buch geht es um seine Familie, wie schon in den beiden Vorgängerbänden. Dieses mal steht aber Berkel selbst im Zentrum. Allerdings ist nie ganz klar, wo Tatsachen geschildert werden und wo die Fantasie beginnt.
Vom Moment seiner Zeugung an bis zu seinem beginnenden Erfolg als Schauspieler wandern wir mit Berkel durch Kindheit und Jugend. Seine Familie ist nicht einfach, seine jüdische Mutter hat einige Zeit in einem Lager der Nazis verbracht, wanderte dann nach Argentinien aus, kehrte zurück und heiratete ihre Jugendliebe. Immer wieder hat sie Phasen, in denen das Leben sie überfordert und sie in Depressionen versinkt. Das ist für ihren Sohn schwer verständlich. Er heißt übrigens Sputnik, weil er am Tag der Sputnik-Fluges in den Weltraum geboren wurde.
Am Rande taucht aus seine Schwester Ada auf, der ein eigenes Buch gewidmet ist.
Besonders hat mich bei diesem Buch die wunderbare, differenzierte Sprache beeindruckt. Da sitzt jedes Wort, nichts ist überflüssig. Man erlebt Berkels Ringen um Akzeptanz, seine Drogenexzesse, Liebe und Leid.
Ein anspruchsvolles, aber faszinierendes Stück Literatur!