Oh là là, Christian Berkel!
Christian Berkels Romanbiografie "Sputnik" erscheint im Ullstein Verlag.
Im Jahr 1957 startete der erste Satellit namens Sputnik in die Erdumlaufbahn, in diesem Jahr wurde Christian Berkel geboren. Als "Sputnik" erzählt Berkel autofiktional aus seinem Leben, beginnend im Mutterleib, durch die Kindheit und Pubertät bis in seine 20er Jahre als seine Schauspielkarriere begann.
Wir erfahren vom schwierigen Verhältnis zu seinen Eltern, die den zweiten Weltkrieg überlebt, aber immer noch traumatisiert sind. Seine Mutter Sala entstammte einer jüdischen Familie und war im Lager Gurs eingesperrt. Sein Vater Otto litt mehrere Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft.
Das Buch startet originell mit der befruchteten Eizelle im Körper der Mutter, wir erleben Sputniks Gedanken während seiner Geburt und folgen ihm durch seine Schulzeit in Berlin. Seine große Chance ist der Aufenthalt als Schüler in Frankreich, eine Zeit, die ihn prägen und reifen lässt auf der Suche nach seiner eigenen Identität. Seine französischen Freunde führen ihn mit anderen Leuten zusammen, er nimmt Drogen und verliebt sich mehrfach und lässt uns an seinen Erfahrungen teilhaben. Das liest sich durch das erzählerische Können wirklich sehr unterhaltsam und auf eine gewisse Weise auch humorvoll, so wie im Grunde die ganze Geschichte einfach schön erzählt ist. Berkel möchte Schauspieler werden, bekommt aber trotz guter Französischkenntnisse keinen Platz an einer Schauspielschule in Frankreich. Also kehrt er nach Deutschland zurück und schafft es hier, es folgen einige Rollen an verschiedenen Theatern. Neben der Schauspielerei interessiert er sich für die Literatur und für Kunst. Doch viel interessanter erschienen mit die Einblicke in seinen Schauspielunterricht und die Vorgänge bei den Theaterproben. Denn das Theater wird Sputniks Welt, hier kann er sich austoben und sein Können zeigen.
Im dritten Teil des Buches fließen die Einflüsse der politischen Unruhen und gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland ein. Und es kommt zu einem speziellen Erlebnis als seine Eltern mit Freunden die TV-Verfilmung "Holocaust" ansehen und über ihre eigene Vergangenheit diskutieren.
Dieser Roman ist eine Art Coming of Age-Geschichte, die Berkel mit schriftstellerischem Können sehr abwechslungsreich und zeitweise auch poetisch erzählt und mit Inhalten füllt. Die biografische Erzählung stellt ihn uns bis zu seinen Jugendjahren vor, man darf also noch auf eine Fortsetzung hoffen.
Lesenswerte und intensiv erzählte autofiktionale Romanbiografie!
Im Jahr 1957 startete der erste Satellit namens Sputnik in die Erdumlaufbahn, in diesem Jahr wurde Christian Berkel geboren. Als "Sputnik" erzählt Berkel autofiktional aus seinem Leben, beginnend im Mutterleib, durch die Kindheit und Pubertät bis in seine 20er Jahre als seine Schauspielkarriere begann.
Wir erfahren vom schwierigen Verhältnis zu seinen Eltern, die den zweiten Weltkrieg überlebt, aber immer noch traumatisiert sind. Seine Mutter Sala entstammte einer jüdischen Familie und war im Lager Gurs eingesperrt. Sein Vater Otto litt mehrere Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft.
Das Buch startet originell mit der befruchteten Eizelle im Körper der Mutter, wir erleben Sputniks Gedanken während seiner Geburt und folgen ihm durch seine Schulzeit in Berlin. Seine große Chance ist der Aufenthalt als Schüler in Frankreich, eine Zeit, die ihn prägen und reifen lässt auf der Suche nach seiner eigenen Identität. Seine französischen Freunde führen ihn mit anderen Leuten zusammen, er nimmt Drogen und verliebt sich mehrfach und lässt uns an seinen Erfahrungen teilhaben. Das liest sich durch das erzählerische Können wirklich sehr unterhaltsam und auf eine gewisse Weise auch humorvoll, so wie im Grunde die ganze Geschichte einfach schön erzählt ist. Berkel möchte Schauspieler werden, bekommt aber trotz guter Französischkenntnisse keinen Platz an einer Schauspielschule in Frankreich. Also kehrt er nach Deutschland zurück und schafft es hier, es folgen einige Rollen an verschiedenen Theatern. Neben der Schauspielerei interessiert er sich für die Literatur und für Kunst. Doch viel interessanter erschienen mit die Einblicke in seinen Schauspielunterricht und die Vorgänge bei den Theaterproben. Denn das Theater wird Sputniks Welt, hier kann er sich austoben und sein Können zeigen.
Im dritten Teil des Buches fließen die Einflüsse der politischen Unruhen und gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland ein. Und es kommt zu einem speziellen Erlebnis als seine Eltern mit Freunden die TV-Verfilmung "Holocaust" ansehen und über ihre eigene Vergangenheit diskutieren.
Dieser Roman ist eine Art Coming of Age-Geschichte, die Berkel mit schriftstellerischem Können sehr abwechslungsreich und zeitweise auch poetisch erzählt und mit Inhalten füllt. Die biografische Erzählung stellt ihn uns bis zu seinen Jugendjahren vor, man darf also noch auf eine Fortsetzung hoffen.
Lesenswerte und intensiv erzählte autofiktionale Romanbiografie!