Sich selbst finden
Einst dachte ich, da ist wieder ein Schauspieler, der meint Schreiben zu müssen. Aber bereits nach "Der Apfelbaum" und "Ada" hatte mich Christian Berkel gepackt, und ja, er kann es, er kann uns Leser mit seinen Geschichten packen, in einer unverwechselbaren Sprache, voller Empathie, mit fast schon philosophischen Einschlag, für seine Geschichten begeistern. Stets mit dem Hintergrund zu verstehen, was einst mit seiner Familie geschah, was ihn bis in die heutige Zeit umtreibt.
Diesmal geht es mit dem Buch "Sputnik" um ihn selbst. Originell beginnt er mit seiner Zeugung, seine Wahrnehmung im Mutterleib, lauschend den Stimmen außerhalb seines geschützten Raums, bis er die Mutter an ihrer Stimme erkennt. Für mich ein sehr beeindruckender Einstieg. Die Mutter, die eine entscheidende Rolle in seinem Buch spielt. Vermisst und stets um Nähe ringend. Er wird Sputnik genannt, seine Geburt im Jahr des ersten Sputniks, er in die Welt, der andere ins Weltall geschickt. Bereits als Kind spielte er kleine Theaterstücke für die Familie unter dem großen Apfelbaum, daher umtreibt ihn schon früh der Wunsch Schauspieler zu werden. Er wird Jahre in Frankreich verbringen, in denen er viel für einen heranwachsenden Jugendlichen ausprobiert und lernt. Er würde zu gerne Franzose sein. Teilweise liest man von sehr genauen Kindheitserinnerungen, oder sind diese seiner literarischen Begabung geschult, das weiß sicher nur der Autor. Später, als er endlich die Bretter, die die Welt bedeuten sollen, betritt, bekommt der Leser einen Eindruck über die Ausbildung des richtigen Handwerks eines Schauspielers und die bis zur Selbstauflösung Erarbeitung eines Theaterstücks. Christian Berkel schildert auch Zeiten, in denen Drogen eine Rolle für ihn spielten, waren es doch die 60/70er und die Orientierungslosigkeit einer Jugend, die von Unruhen geprägt waren, ein lebendiges Zeitzeugnis dieser Zeit. Für mich ein sehr ehrliches Eingeständnis.
Es ist eigentlich keine ausgesprochene Biografie, sondern eher ein sich selbst Findens, und eine Auseinandersetzung mit dem Schicksal einer Generation, die sich in Schweigen hüllte. Kurze Kapitel lassen Freiraum für das Gelesene, erschaffen Bilder und Gegebenheiten, Momente, in denen man den jungen Sputnik bis zum Mann heranwachsen sieht.
Ich mag Christian Berkel auch als Schauspieler sehr, gerade wegen seiner Wandlungsfähigkeit. Aber ich glaube, ich werde in Zukunft für einen kurzen Moment Sputnik in ihm erkennen.
Diesmal geht es mit dem Buch "Sputnik" um ihn selbst. Originell beginnt er mit seiner Zeugung, seine Wahrnehmung im Mutterleib, lauschend den Stimmen außerhalb seines geschützten Raums, bis er die Mutter an ihrer Stimme erkennt. Für mich ein sehr beeindruckender Einstieg. Die Mutter, die eine entscheidende Rolle in seinem Buch spielt. Vermisst und stets um Nähe ringend. Er wird Sputnik genannt, seine Geburt im Jahr des ersten Sputniks, er in die Welt, der andere ins Weltall geschickt. Bereits als Kind spielte er kleine Theaterstücke für die Familie unter dem großen Apfelbaum, daher umtreibt ihn schon früh der Wunsch Schauspieler zu werden. Er wird Jahre in Frankreich verbringen, in denen er viel für einen heranwachsenden Jugendlichen ausprobiert und lernt. Er würde zu gerne Franzose sein. Teilweise liest man von sehr genauen Kindheitserinnerungen, oder sind diese seiner literarischen Begabung geschult, das weiß sicher nur der Autor. Später, als er endlich die Bretter, die die Welt bedeuten sollen, betritt, bekommt der Leser einen Eindruck über die Ausbildung des richtigen Handwerks eines Schauspielers und die bis zur Selbstauflösung Erarbeitung eines Theaterstücks. Christian Berkel schildert auch Zeiten, in denen Drogen eine Rolle für ihn spielten, waren es doch die 60/70er und die Orientierungslosigkeit einer Jugend, die von Unruhen geprägt waren, ein lebendiges Zeitzeugnis dieser Zeit. Für mich ein sehr ehrliches Eingeständnis.
Es ist eigentlich keine ausgesprochene Biografie, sondern eher ein sich selbst Findens, und eine Auseinandersetzung mit dem Schicksal einer Generation, die sich in Schweigen hüllte. Kurze Kapitel lassen Freiraum für das Gelesene, erschaffen Bilder und Gegebenheiten, Momente, in denen man den jungen Sputnik bis zum Mann heranwachsen sieht.
Ich mag Christian Berkel auch als Schauspieler sehr, gerade wegen seiner Wandlungsfähigkeit. Aber ich glaube, ich werde in Zukunft für einen kurzen Moment Sputnik in ihm erkennen.