Viele bereichernde Einblicke in die europäische Geschichte

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rnascout Avatar

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Wenn ich nun ein paar Tage nach der Lektüre über dieses Buch nachdenke, klingt es immer noch positiv nach. Der Einstieg hat mich irritiert und an manchen Stellen fehlt dem Werk etwas mehr Klarheit. Ich glaube der Einstieg in das Buch ist nicht besonders gelungen, weil Berkel sich klar an die zeitlichen Abläufe hält und entsprechend sogar noch im Mutterleib seine Geschichte beginnen lässt. Wer sich da denkt: „Oh, oh“ dem sei geraten durchzuhalten. Grundsätzlich ist dies aber ein Roman, den ich auch Freunden und Bekannten in die Hand drücken würde.
Dies liegt an einigen Aspekten im Besonderen. Einerseits fand ich Berkels herausgearbeitete Perspektive auf Nachkriegstrauma sehr spannend. Ich fand zudem seine eigene, sehr frühe Leidenschaft für den Schauspiel- und Theaterbetrieb inspirierend. Auch Berkels Perspektive über sich selbst als Deutschen in Frankreich und seine Perspektive auf seine Zeit dort hat mich sehr begeistert. Danach traut er sich an den innerdeutschen Konflikt heran, in dessen Mittelpunkt die RAF stand. Auch das hat mir sehr gut gefallen.
Und am Ende war das dann ein sehr guter Roman, den ich gerne gelesen und der mich mehr mitgenommen hat, als ich mir erhofft hätte. Mit einer noch klareren Sprache und leichten inhaltlichen Anpassungen wäre das herausragend gewesen, aber auch so hat das in der Lektüre sehr viel Spaß gemacht.