Vita navigatio
Die Autofiktion mit dem Moment der Zeugung zu beginnen, ist ja nicht unoriginell, zuletzt begegneten wir diesem Kunstgriff bei Tristam Shandy. Doch zu diesen Höhen der Erzählkunst vermag Christian Berkel sich nicht aufzuschwingen.
Was der Leser präsentiert bekommt, ist die in der Rückschau verklärte Nostalgie der Swinging Sixties, zuzüglich die politische Zuspitzung der Studentenrevolution und das Abdriften in den Terrorismus, die sattsam bekannten Ingredienzen von sex and drugs and Rock n Roll, ergänzt durch die zugegebenermaßen verstörenden biographischen Details der Elterngeneration. Es ist aber mehr als abstoßend, wenn der mittlerweile selbst gealterte Erzähler immer noch mit dem alten Hochmut, der typischen Selbstgerechtigkeit auf diese irregeleitete Generation herabblickt. Entlarvend die Episoden des letzten Drittels, in dem die verblasene Intellektualität der zeitgenössischen Theaterboheme ausgiebig zu Wort kommt.
Wenn es im Gefolge eines zweifelhaften psychologisch motivierten Probenprocedere beim Protagonisten zu einem Rebirthing-Erlebnis kommt, erfolgt damit eine unübersehbare Verknüpfung mit der Eingangspassage. Etwas prätentiös, wenn auch gut gemacht.
Insgesamt eine wenig befriedigende Lektüre, gedanklich eher unergiebig, emotional arm.
Was der Leser präsentiert bekommt, ist die in der Rückschau verklärte Nostalgie der Swinging Sixties, zuzüglich die politische Zuspitzung der Studentenrevolution und das Abdriften in den Terrorismus, die sattsam bekannten Ingredienzen von sex and drugs and Rock n Roll, ergänzt durch die zugegebenermaßen verstörenden biographischen Details der Elterngeneration. Es ist aber mehr als abstoßend, wenn der mittlerweile selbst gealterte Erzähler immer noch mit dem alten Hochmut, der typischen Selbstgerechtigkeit auf diese irregeleitete Generation herabblickt. Entlarvend die Episoden des letzten Drittels, in dem die verblasene Intellektualität der zeitgenössischen Theaterboheme ausgiebig zu Wort kommt.
Wenn es im Gefolge eines zweifelhaften psychologisch motivierten Probenprocedere beim Protagonisten zu einem Rebirthing-Erlebnis kommt, erfolgt damit eine unübersehbare Verknüpfung mit der Eingangspassage. Etwas prätentiös, wenn auch gut gemacht.
Insgesamt eine wenig befriedigende Lektüre, gedanklich eher unergiebig, emotional arm.