Mega spannend!

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sonnenblumenkern Avatar

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"Stadt des Zorns" von Marc Meller dreht sich rund um Hannah Preuss, eine Überlebende des Psychopathen Janus, der ausgewählte Menschen in selbstgebaute Escape-Räume lockt, die nicht jeder überlebt. 10 Monate sind seit Hannahs Martyrium vergangen als sie plötzlich wieder auf den damals geflüchteten Janus trifft, dem es gelingt ihr erneut eine Falle zu stellen. Dieses Mal ist es Janus gelungen die gesamte Stadt Köln in einen Escape-Room zu verwandeln. Hannah kämpft gemeinsam mit sieben Fremden ums Überleben. Ihr enger Vertrauter, Kommissar Bernd Kappler, ist derweil auf der Suche nach ihr und Janus und das Spiel spitzt sich immer weiter zu.

Marc Meller lebt selbst in Köln und schreibt gerne Thriller über das Thema "Angst". Dass er sich mit diesem Thema schon öfters beschäftigt hat, merkt man dem Roman deutlich an.
Die verschiedenen Charaktere in dem Buch gehen jeweils unterschiedlich mit dem Thema Angst um. Während die jüngste Protagonistin nahezu einen Nervenzusammenbruch erleidet, stellt sich Hannah ihrer Angst, andere wiederum beschuldigen sich gegenseitig sich in diese Situation manövriert zu haben.

Ich persönlich fand den Escape-Room-Thriller überaus spannend, da das Spiel eines Escape-Rooms an sich schon viele Möglichkeiten bietet. Dann noch Fallen eines Psychopathen ausgesetzt zu sein, steigert die Spannung ins Unermessliche.
Zeitgleich hat man auch immer wieder etwas über die Arbeit der Polizei durch Kommissar Kappler erfahren und wie oft er sehr nah dran war Hannah zu befreien und Janus zu schnappen.
Der Kommissar ist ein erfahrener sympathischer Charakter indem Hannah zu recht eine Vaterfigur sieht. Seiner eigenen Intuition folgend, missachtet er auch das ein oder andere Mal Vorschriften.
Hannah ist eine überaus starke Frau, die sich ihrer größten Angst stellt, um wieder in ein normales Leben zurückfinden zu können. Ihre Beweggründe sind nachvollziehbar, dennoch benötigt es dafür jede Menge Mut.

Spannend war es auch das Machtspiel zwischen Opfer Hannah und Täter Janus zu verfolgen, denn Hannah wollte sich nicht in die Opferrolle begeben. Die Versuche Janus Gedankengänge nachzuvollziehen, was nur ansatzweise gelang, fand ich sehr interessant.
Die Aufgaben des Escape Rooms sind außerdem sehr ausgeklügelt.

Einzig und allein hat mich etwas gestört, dass relativ häufig auf den Vorgänger "Raum der Angst" angespielt wurde. Natürlich ist es wichtig zu wissen, was in der Vorgeschichte passiert ist. Es hat mich aber an der ein oder anderen Stelle dann etwas geärgert, dass ich dieses Buch nicht davor gelesen habe. Wobei mir zu Beginn des Lesens noch gar nicht bewusst war, dass es ein Vorgängerbuch gab. Die Handlung an sich ist aber zusammen gefasst und lässt sich nachvollziehen.
Den Klappentext des Buches finde ich aber nicht passend, da er sich so liest, als hätte man als Leser selbst die Möglichkeit die Rätsel des Raums zu lösen. Das fand ich hier nicht gegeben, da Hannah souverän anführt und als Einzige Janus und seine Gedankengänge kennt. Außerdem hatte das erste Spiel im Vorgängerbuch zwei Überlebende und nicht nur Hannah, soweit ich das "Stadt des Zorns" entnehmen konnte.

Fazit: Alles in allem ein super spannender Thriller bei dem alles möglich ist und der Opfer und Täter auf Augenhöhe agieren lässt. Ich werde definitiv auch noch "Raum der Angst" lesen.