Cottage, Kinder, Katze und kein Telefon

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Jetzt war es für Judith sowieso zu spät, um ihren Mann Alistair umzubringen. Es war nichts mehr zu ändern. Der Möbelwagen mit dem Sack und Pack der Familie war unterwegs zu einem kleinen Cottage in Northumberland. Dort wo mit Sicherheit kein Netz fürs Mobilelefon zu finden sein wird. Alistair hatte schon immer vom Leben auf dem Land geträumt. Seine Frau Judith war eine Stadtpflanze und wusste ganz genau, dass sie 350 Meilen nördlich von London jämmerlich eingehen würde. Die beiden haben sich exakt zwei Jahre und drei Monate gegeben – dann werden sie entscheiden, ob sie auf dem Land bleiben oder in die Stadt zurück gehen. Judith ist zum dritten Mal schwanger, die kleinen Söhne sind zwei und vier Jahre alt.

 

Judith ist gelernte Journalistin, sie hat ihren Mann während ihres Studiums kennen gelernt. Die Beziehung der beiden hat schon einige Höhen und Tiefen hinter sich. In ironischem, fast bissigen Stil macht Judith gleich zu Beginn klar, dass sie den Umzug für einen Fehler hält, dass sie sich zu dieser Entscheidung hat breit schlagen lassen, weil sie gerade schwanger ist und keinen Nerv für Streitereien mit Alistair hatte. Dass Judith in Northumberland bald die Decke auf den Kopf fallen wird oder dass zwischen ihr und Alistair die Fetzen fliegen werden, steht zu befürchten. Doch zuvor freue ich mich auf eine bissige Familien-Geschichte zwischen Ideal und Wirklichkeit.