Willkommen in Northumberland

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karschtl Avatar

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Die Inhaltsangabe verspricht einen lockeren, teilweise witzige Frauenroman. Und genau das wurde auf den ersten Seiten gehalten.

 

Berichtet wird hier über die Tücken des Landlebens gepaart mit Bewältigung des Familienhaushalts samt Kind und Katze. Alles geschildert aus Sicht der geplagten schwangeren Ehefrau, die diesen Umzug in die Einöde eh nie wollte - und nun aus der Sache kaum mehr raus kommt, obwohl Männe wohl beruflich doch wieder in die Stadt flüchten wird.

 

Von der Grundstory her erinnert es mich stark an den Film "Willkommen bei den Schtis", bei dem ein Postbeamter in den unliebsamen Norden versetzt wurde und dort mit allen möglichen Vorurteilen und starkem Widerwillen ankam,

nur um später genau dort die beste Zeit seines Lebens zu haben. Ich würde ja einiges drauf verwetten, dass es unserer Protagonistin hier ebenso gehen wird und sie am Ende in Northumberland bessere Freundinnen hat als in London. Auch die TV-Serie "Men in Trees" hat den selben Startpunkt - Stadtkind wird zur Landpommeranze. Es ist glaube ich auch keine unübliche Grundidee, egal in welcher Richtung man es ausspielt (von der Stadt auf's Land oder umgekehrt), und kann für so manch amüsante Abenteuer gut sein. Ich hoffe sehr, dass es bei diesem Roman nicht anders ist. 

 

Wenn man sich die Kurz-Bio der Autorin durchliest wird deutlich, dass sie im Roman wohl auch einige autobiographische Erlebnisse verarbeitet hat. Dadurch wird die Geschichte wohl etwas authentischer. Immerhin wird so ein Umzug von der Stadt auf's Land nicht selten sein und viele Leserinnen könenn sich mit der Ich-Erzählerin identifizieren.

 

Die Übersetzung ist teilweise nicht wirklich gut. An mehreren Stellen merkt man, dass Redewendungen oder Wörter einfach wortgetreu übersetzt wurden, z.B. "gute Güte" - was im Original sicher "good gracious" heißen soll und eher

mit "meine Güte" übersetzt werden sollte - eine Wendung die man zumindest auch im dt. kennt. Auch bei anderen Begriffen fiel mir dies auf, dass es sie so gar nicht im Deutschen gibt.

 

Abgesehen davon hat mir der Exzerpt sehr gut gefallen. Auch das Buchcover ist so gestaltet, dass es im Buchhandel anziehend auf genau die richtige Zielgruppe wirkt. Was mir ebenfalls gefällt: die kleinen Illustrationen, die sowohl das Schriftbild als auch die Story etwas auflockern.

 

Einziges Manko: die Leseprobe war diesmal viel zu kurz!