Ein One-Night-Stand mit ungewöhnlichen Folgen

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liselottchen1 Avatar

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Nachdem der Kritiker Alex eine vernichtende Kritik über Hayley nach deren Aufführung verfasst und abgegeben hat, treffen sich die beiden in einer Bar. Und obwohl Alex Hayley natürlich erkennt, verbringen sie die Nacht zusammen. Bereits am nächsten Morgen liest Hayley den Verriss in der Zeitung und holt zum Gegenschlag aus. Sie baut die Story von Alex’ Artikel und der anschließenden Nacht in ihr Programm ein. Unerwartete Sympathien schlagen ihr entgegen, andere Frauen, die Ähnliches erlebt haben, schließen sich ihr an und die Entrüstungswelle rollt auf Alex zu.

Die Idee hinter der Story fand ich super. Trotzdem kam ich nicht so richtig ins Buch hinein. Alex kommt als überheblicher von sich selbst überzeugter Mistkerl dargestellt, dem man die Abreibung von Herzen gönnt. Ein Hoch auf die Protagonistin Hayley, die sich nicht jammernd in eine Ecke verkriecht, sondern tatkräftig an einem Gegenschlag arbeitet. Ihr Einarbeiten über Alex’ krudes Verhalten in ihrer Show verhilft ihr zu neuem Ruhm, doch das Ganze eskaliert in ungeahnten Bahnen. Eine hervorragende Plotidee, die mich leider nicht in allen Facetten abholen konnte.
Da ist einmal der ungewöhnliche Schreibstil, aus der Ich-Perspektive einer dritten Person, nämlich Alex’ WG-Genossin Sophie. Ihre Gefühle zu Alex sind ambivalent, er hat sie früher mal gekränkt, ihr andererseits geholfen, als Journalistin Fuß zu fassen. Und irgendwie fühlt sie sich zu ihm hingezogen, sein »Bad-Boy-Image« turnt sie an. Die Story driftet an vielen Stellen ab. Sophies Privatleben, Erzählungen aus dem Journalismus sowie Rückblenden in Alex‹ Jugend, die mich den roten Faden verlieren ließen, die Handlung nicht weiterbringen und mich schlichtweg gelangweilt haben. Teilweise musste ich mich dazu zwingen, weiterzulesen. Erst im letzten Drittel wird es schwungvoller und es kam Spannung durch einen unvorhergesehenen Twist auf.
Fazit: Eine außergewöhnliche Idee, die Umsetzung konnte mich jedoch nicht restlos überzeugen.