Eine Kritik und ihre Folgen

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Alex Lyons ist ein Journalist, dessen Theaterkritiken gefeiert und gefürchtet werden. Er sieht keinen Grund, Dinge schönzureden, und 1-Sterne-Kritiken sind bei ihm keine Seltenheit. Natürlich schickt ihn seine Londoner Zeitung zum Edinburgh Fringe, einem der weltweit größten Kunst- und Kulturfestivals, wo er am ersten Abend die Show von Hayley Sinclair sieht, der er sofort eine 1-Sterne-Kritik verpasst. Doch dann trifft er Hayley in einer Bar und die beiden verbringen die Nacht zusammen, bis Hayley am nächsten Morgen die Kritik von Alex in der Zeitung sieht…

Die Geschehnisse werden aus der Sicht von Sophie erzählt. Sie ist eine Kollegin von Alex und die beiden teilen sich während des Festivals eine Wohnung. Als Hayley Alex öffentlich anprangert und eine virale Sensation wird, erfahren wir durch Sophie, wie Alex darauf reagiert und auch, was für ein Mensch er eigentlich ist und was ihn geprägt hat.

Der Anfang des Buches hat mir sehr gut gefallen und Hayleys Reaktion auf Alex‘ Kritik fand ich genial – damit hatte ich nicht gerechnet. Was mich gestört hat, ist, dass nach einer Weile Sophie und ihre eigenen Probleme immer wichtiger werden und die Hayley/Alex-Story oft seitenlang nicht erwähnt wird.

Und nach dieser Lektüre soll ich nun selbst Sterne vergeben, obwohl es in dem Buch darum geht, wie schwierig und oft subjektiv oder gedankenlos diese Art der Bewertung ist. Ich gebe vier Sterne, weil das Buch mit unerwarteten Wendungen interessant und unterhaltsam geschrieben ist und viele Probleme der modernen Welt und der Kulturszene beleuchtet. Allerdings schweift die Autorin am Ende mit Sophies Geschichte – die zwar auch interessant ist, aber nicht so richtig zum Thema passt – zu sehr ab.