Für mich leider keine Standing Ovations!

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Hayley Sinclair stellt ihr Programm beim Edinburgh Fringe Festival vor - DAS Event für aufstrebende Künstler:innen jeglicher Form.
Der Kritiker Alex Lyons vergibt ihr dafür einen Stern - und steigt nach Abgabe seiner Rezension, wissentlich, wen ER vor sich hat, mit Hayley ins Bett. Hayley erfährt am nächsten Tag in Alex‘ Küche aus der Zeitung davon, und so nimmt die Geschichte ihren Lauf..

Das Buch behandelt Themen, die kaum aktueller und relevanter sein könnten – und genau das hat mich von Anfang an angesprochen. Von Machtmissbrauch, über männliches Verhalten bis zur jeweiligen Verantwortung. Jedoch werden genau diese Themen nur oberflächlich angeschnitten, und es geht doch nur wieder um Alex‘ Geschichte. Und auch sehr um die Erzählerin - Sophie. Sophie hat wohl selbst mit sich zu kämpfen, was schon fast zu einer zweiten Geschichte in der Hauptgeschichte führt.
Ihre Sicht schafft zwar eine gewisse Distanz und gleichzeitig einen besonderen Überblick, der das Geschehen oft noch eindringlicher wirken lässt, allerdings lenkt das auch oftmals vom Hauptgeschehen ab.

Gerade zu Beginn hat mich das Buch vollkommen mitgerissen. Die Autorin findet eindrucksvolle Bilder und schafft es, ihre Figuren lebendig und glaubwürdig zu zeichnen. Die ersten Kapitel haben mich regelrecht begeistert – sie waren emotional, intelligent und fesselnd geschrieben.

Zur Mitte hin allerdings verlor das Buch für mich etwas an Schwung. Die Handlung zog sich streckenweise, und die anfängliche Begeisterung wich einer gewissen Langatmigkeit. Zwar blieb der Stil konsistent stark, aber die Spannung, die das Buch zu Beginn aufgebaut hatte, konnte nicht durchgängig gehalten werden. Zum Ende hin konnte es mich kurz wieder abholen, ich konnte das Ende nicht vorhersehen - war aber auch nicht überwältigt ehrlich gesagt.

[kostenloses Rezensionsexemplar / unbezahlte Werbung]