Kritik mit Folgen
Im Mittelpunkt des Romans steht Hayley Sinclair, eine Performerin, die nach einer verheerenden Theaterkritik und einer demütigenden Nacht mit dem Kritiker Alex Lyons eine radikale künstlerische Antwort gibt. Ihre Show wird zum Statement und entfesselt mehr, als sie ahnt.
Die Geschichte wird dabei nicht aus Hayleys Sicht erzählt, sondern aus der Perspektive von Sophie, der Kollegin von Alex. Sophie teilt sich während des Theaterfestivals die Wohnung mit ihm und wird so zur stillen Beobachterin und immer mehr zur Beteiligten eines Geschehens, das sich dramatisch zuspitzt.
Das Thema Machtverhältnisse im Kulturbetrieb, öffentliche Demütigung, die Reaktion einer Künstlerin, fand ich sehr spannend. Auch die Idee, das Ganze nicht direkt aus Sicht der Betroffenen, sondern durch eine dritte Person erzählen zu lassen, hat Potenzial. Doch leider zog sich die Geschichte über weite Strecken durch viele Nebenhandlungen, die für mich nicht so interessant waren. Erst gegen Ende wurde es fesselnder und den Schluss fand ich gut. Doch durch den größten Teil des Buches musste ich mich eher durchkämpfen.
Fazit: Ein Roman mit interessanten Figuren, besonders Alex Lyons als umstrittener Kritiker und Hayley als verletzte Künstlerin, aber für mich mit zu vielen Längen.