Sehr kluger #metoo Roman!
Noch ein #metoo Roman? Ja, aber anders!
Hayley Sinclair tritt als Comedian beim Fringe Festival in Edinburgh auf. In der Nacht nach dem ersten Auftritt lernt sie in einer Bar einen Mann kennen und verbringt die Nacht mit ihm. Was sie noch nicht weiß: Er ist Alex Lyons, gefürchteter Kultur-Kritiker und hat zu diesem Zeitpunkt bereits eine vernichtende Kritik über sie geschrieben, die am nächsten Morgen erscheint. Als sie das herausfindet, macht sie “die Sache mit Alex Lyons” zu ihrem neuen Programm - und das geht durch die Decke, denn immer mehr Frauen haben Geschichten parat, wie arschig der notorische Frauenheld zu ihnen war.
Erzählt wird das alles weder von Alex noch von Hayley, sondern Alex’ Kollegin Sophie - war erst gewöhnungsbedürftig, hat aber dann doch richtig gut gepasst! Vom Ton her war es trotz des Themas eher locker und hatte irgendwie diesen Sound, den normalerweise die Bücher von pola haben, wenn das Sinn macht?! (Btw: Übersetzung: Katharina Martl).
Was mir besonders gefallen hat: Derr Roman lotet sehr klug die Graustufen aus. War Alex ein Arsch und das Getane falsch? Absolut. Hat Hayley das Recht, das Erlebte öffentlich zu verarbeiten? Absolut. Aber ist es gerechtfertigt, dass er seinen Job verliert? Er selbst sagt an einer Stelle, trotz des Verschweigens lag Konsens vor und es müsse Abstufungen zwischen so etwas und bspw. einer V3rgewaltigung, Betatschen etc. geben. Hab noch länger über einiges nachdenken müssen!
Dazu kamen viele spannede Beobachtungen zur Kulturszene und zum Spannungsverhältnis zwischen Kunst(freiheit) und Kritik - wie weit darf Kritik gehen? Mit welcher Sprache darf kritisiert werden? Über Sophie kamen auch Themen rund um Mutterschaft und Carearbeit hinzu. Das alles macht in Summe dieses Buch nicht nur zu einem meiner Lesehighlights, sondern bietet auch genug Diskussionspotential, dass es ‘ne richtig gute Buchclublektüre wäre!
Hayley Sinclair tritt als Comedian beim Fringe Festival in Edinburgh auf. In der Nacht nach dem ersten Auftritt lernt sie in einer Bar einen Mann kennen und verbringt die Nacht mit ihm. Was sie noch nicht weiß: Er ist Alex Lyons, gefürchteter Kultur-Kritiker und hat zu diesem Zeitpunkt bereits eine vernichtende Kritik über sie geschrieben, die am nächsten Morgen erscheint. Als sie das herausfindet, macht sie “die Sache mit Alex Lyons” zu ihrem neuen Programm - und das geht durch die Decke, denn immer mehr Frauen haben Geschichten parat, wie arschig der notorische Frauenheld zu ihnen war.
Erzählt wird das alles weder von Alex noch von Hayley, sondern Alex’ Kollegin Sophie - war erst gewöhnungsbedürftig, hat aber dann doch richtig gut gepasst! Vom Ton her war es trotz des Themas eher locker und hatte irgendwie diesen Sound, den normalerweise die Bücher von pola haben, wenn das Sinn macht?! (Btw: Übersetzung: Katharina Martl).
Was mir besonders gefallen hat: Derr Roman lotet sehr klug die Graustufen aus. War Alex ein Arsch und das Getane falsch? Absolut. Hat Hayley das Recht, das Erlebte öffentlich zu verarbeiten? Absolut. Aber ist es gerechtfertigt, dass er seinen Job verliert? Er selbst sagt an einer Stelle, trotz des Verschweigens lag Konsens vor und es müsse Abstufungen zwischen so etwas und bspw. einer V3rgewaltigung, Betatschen etc. geben. Hab noch länger über einiges nachdenken müssen!
Dazu kamen viele spannede Beobachtungen zur Kulturszene und zum Spannungsverhältnis zwischen Kunst(freiheit) und Kritik - wie weit darf Kritik gehen? Mit welcher Sprache darf kritisiert werden? Über Sophie kamen auch Themen rund um Mutterschaft und Carearbeit hinzu. Das alles macht in Summe dieses Buch nicht nur zu einem meiner Lesehighlights, sondern bietet auch genug Diskussionspotential, dass es ‘ne richtig gute Buchclublektüre wäre!