Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich an dieser Geschichte doch so interessiert sein könnte

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laberlili Avatar

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Ich bin ja nun kein wahrlich kein großer Fantasyfan und hätte mich von der Covergestaltung her auch alterstechnisch nicht als Zielgruppe gesehen; irgendwie ist das für mich ein Cover, das auf Leserinnen zwischen 16 und 21 abzielt. Die Leseprobe habe ich mir tatsächlich auch nur durchgelesen, weil die Buchbeschreibung wiederum doch sehr nach Mystery, Grusel, Horror und Spukhaus klingt - und von Geschichten rund um verfluchte/heimgesuchte Häuser bin ich dann doch auch ein sehr großer Fan.
Die Ich-Erzählerin Opal mag ich dabei noch nicht sonderlich, was in diesem Fall bedeutet, dass sie mir eher relativ egal ist; da habe ich bisher auch eher das Gefühl, dass sie vielmehr die Umstände und Gerüchte rund um das Anwesen aus der Sicht der Stadtbewohnenden, ergo: Außenstehenden, darstellen soll, während Arthur als "Insider" das Haus mehr erklären kann, was ich bislang auch den viel interessanteren Part finde. Aktuell erinnert mich das Haus noch sehr an das Winchester House; was passiert denn hier, wenn Arthur als letzter Wächter des Hauses wegfällt? Ein wenig fühle ich mich auch an Nevills "Apartment 16" erinnert und alles in Allem klingt Starling House da tatsächlich nach einem faszinierenden Haus mit einem spannenden Hintergrund, den ich gerne enträtselt bekäme.

Angetan bin ich aber auch vom Schreibstil der Autorin, deren Name mir zwar bekannt ist, von der ich aber noch nie etwas gelesen habe, sofern mich meine Erinnerung da nicht täuscht: Die unterschiedlichen Perspektiven sind hier derart anders, dass man auch den Unterschied zwischen den beiden bislang genannten Hauptfiguren bereits deutlich erkennt, auch wenn sie beide ziemliche Eigenbrötler voller Geheimnisse und ohne echtes soziales Umfeld zu sein scheinen. Die Arthur-Teile lassen mich vom Stil her sehr an John Ajvide Lindqvist denken, abgesehen davon, dass ich grad bei der Schilderung von Arthurs Reaktion auf Opals Blut eh so eine gewisse "So finster die Nacht"-Vampirassoziation hatte. Da ich jenen Roman ebenso wie den ums "Apartment 16" aber ungemein mochte, und mich auch immer für die Legenden begeistern kann, die sich ums Winchester House ranken, denke ich jetzt letztlich doch, dass auch dieser Fantasy-Roman die passende Lektüre für mich sein könnte, wobei ich ihn rein von der Leseprobe ausgehend eben auch zumindest bisher noch gar nicht unter Fantasy kategorisieren würde. Für mich ist das bisher eher sehr gen Mystery gehend, in Richtung Horror zeigend, ob sich dieser Eindruck im Verlauf noch verändern und die Geschichte mich dennoch weiter ansprechen würde; schließlich handelt es sich hierbei schon um einen etwas umfangreicheren Schinken; müsste ich also erlesen - was ich, Stand: jetzt, sogar auch für mich überraschend und eher unerwartet gerne tun würde.