Ein mysteriöses Gemäuer und spannende Protagonistin

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marisy Avatar

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Die Gestaltung des Covers mit den düsteren Farben spiegelt perfekt die Atmosphäre eines verlassenen, geheimnisvollen Gemäuers wieder. Dieses will Opal, die Protagonistin des Romans, erkunden. Der Roman ist aus ihrer Perspektive geschrieben und man spürt im Schreibstil bereits ihre Versessenheit auf das Anwesen und ihren Frust auf das Leben. Auf der einen Seite drückt sie sich sehr geschickt aus und streut in Fußnoten immer wieder Hinweise zum Starling House ein, auf der anderen Seite scheut sie nicht vor Schimpfwörtern zurück, um ihrer Gefühlslage Ausdruck zu verleihen.
Dabei wirkt sie, wie sie schreibt und was sie tut, clever und auch skrupellos. Um mit ihren Bruder überleben zu können, ist sie gewillt das Gesetz zu brechen oder zumindest es sehr weit zu dehnen. Zusammen mit ihrer Versessenheit auf Starling House erscheint es nur logisch, dass die Anstellung im Anwesen annimmt, obwohl alle anderen Dorfbewohner den Ort eher meiden.

Auch den Perspektivwechsel zu Arthur finde ich spannend. Hier ändert sich der Schreibstil eher zu einem alten "Schauerroman". Gerade durch den Schreibstil spürt deutlich die Unterschiede zwischen den Charakteren Opal und Arthur.
Arthr steht zwischen Verlangen und seiner Moral, was sehr deutlich wir in seinem kurzen Abschnitt. Im Gegensatz dazu sind Opals moralische Grenzen eher niedrig, was zu einer interessanten Figurenkonstellation führen kann.

Insgesamt würde ich den Roman aufgrund der Leseprobe gerne weiterlesen, weil Opal eine spannende Protagonistin zu sein scheint, da sie sowohl Licht- als Schattenseiten besitzt. Vor allem erscheint sie furchtlos genug um das Geheimnis des Hauses zu lüften. Zudem mag ich die Horrorelemente der Geschichte.