Solide Haunted House Story

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kobina Avatar

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Als "Starling House" damals erschien, hatte ich gerade "A Study in Drowning" gelesen und war somit sehr begeistert von der Vorstellung, direkt noch ein Buch über ein Haus mit einem vererbten Geheimnis zu lesen. Wie das Leben allerdings so spielt, kam ich lange nicht dazu. (Das wirklich unansehnliche englische Cover hat da leider ebenfalls zu beigetragen. Ich bin sehr froh, dass die deutsche Ausgabe ein Anderes erhalten hat.)
Umso mehr freute ich mich, als ich zur Weihnachtszeit 2024 einen eARC erhielt.
Ich hatte keine hohen Erwartungen an das Buch - hätte aber ruhig welche haben können, denn es hat sehr viel Freude bereitet, es zu lesen. Es war eine klassische Haunted House-Story mit nicht ganz so klassischen Details. Wie zum Beispiel, dass beide Hauptcharaktere nicht makellos und wunderschön sind, so wie sie es sonst in Geschichten immer sind - insbesondere, wenn es sich dabei um ein (zukünftiges) Paar handelt. Allerdings hat die Autorin hier es etwas übertrieben. Nicht etwa, dass sie "zu hässlich" sein, sondern schlichtweg mit der ständigen Wiederholung der gleichen optischen Aspekte. Insbesondere die schiefen Zähne der Protagonistin erhielten überproportional viel Aufmerksamkeit vom lyrischen Ich.
Der Plot ist so, wie man es bei einem solchen Buch erwarten würde und damit sehr solide. Auch die Abbildung verschiedener Personengruppen fügte sich sehr natürlich und für eine Kleinstadt angemessen ein.
Meine einzige Kritik geht an die Übersetzung. Diese war nicht schlecht, aber noch durchaus ausbaufähig. Ab und an wurden Wörter falsch verwendet (z.B. "daddeln"), was aber selten genug vorkam, dass es nur ein kleiner Stolperstein und kein größeres Ärgernis war.