Wieder düsterschön

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sago Avatar

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"Vielleicht musste man, wenn man nichts Helles finden konnte, eben selbst versuchen, es zu sein."

Nachdem wir im ersten Teil der Dilogie mit etlichen Fragen zurückblieben, vor allem wie es mit den Mitgliedern des Geheimordens vom Bund der Stare nach der Zerstörung des Artefakts weitergehen würde, ist es Merit Niemeitz im Abschlussband gelungen, mich mehrfach zu überraschen.

Das betrifft vor allem den Perspektivwechsel und das mir dieser dann auch noch so unerwartet gut gefiel. Während Cliff und Mabel, die Hauptpersonen des ersten Bandes, zwar noch wichtige Rollen spielen, stehen nun Ashton und Zoe im Vordergrund. Zoe hatte im ersten Teil einen eher oberflächlichen Eindruck hinterlassen. Ashton war sogar ein echter Antagonist. Es ist daher um so bemerkenswerter, wie es der Autorin gelingt, dass man relativ schnell Mitgefühl für Ashton und seine Motive gewinnt und Zoe ins Herz schließt.

Der Bund der Stare hat einen Großteil seiner Macht verloren, weswegen die Dark Academia Vibes leider etwas schwächer ausfallen. Dafür wird die Liebesgeschichte um so überzeugender dargestellt und die Mitglieder des Geheimordens haben noch die eine oder andere Überraschung in der Hinterhand. Vor allem fasziniert natürlich die Frage, ob sie tatsächlich nur noch kurze Zeit zu leben haben. Das runde Ende lässt zum Glück keine Fragen offen.