Kann die Macht der Geschichte ihren Hass in Liebe verwandeln?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
phoenix2020 Avatar

Von

"Stars In Your Eyes" ist das erste Buch, welches ich von der Autorin Kacen Callender gelesen habe. Das über 300 Seiten lange Taschenbuch erschien im Februar 2024 und wurde vom Forever Verlag veröffentlicht.

Fazit:
Ein interessantes Buch, eine gute Geschichte und ein tolles Cover, aber es ist noch Luft nach oben.
Zuallererst möchte ich erwähnen, dass mir das Cover wirklich richtig gut gefällt. Die Farbwahl und die grafische Darstellung harmonieren toll zusammen.
Bei der Handlung sind meine Gefühle allerdings sehr gemischt. Einerseits finde ich das Grundkonzept wirklich toll und auch die enthaltenen Themen sind sehr wichtig und ich finde es großartig, dass es Bücher gibt, die sich mit solchen Themen auseinandersetzen, jedoch ist die Umsetzung in meinen Augen nicht ganz so gut geworden.
Der Einstieg in die Geschichte gelang mir sehr gut. Der Schreibstil ist einfach und verständlich. Im Laufe der Geschichte hatte ich mehrmals das Gefühl, dass einige Szenen in die Länge gezogen sind und andere dafür viel zu kurz kamen.
Zwischendurch gibt es einzelne Seiten mit Beiträgen aus sozialen Medien, Logans Therapieberichten und Fan-Fiction. Mit Ausnahme der Fan-Fiction-Seiten fand ich es eine nette und abwechslungsreiche Idee. Die Fan-Fiction-Texte passten für mich einfach nicht ins Buch und deshalb war es für mich persönlich eher störend als unterhaltsam.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive der beiden Hauptfiguren erzählt.
Ich habe mich auf einen emotionsgeladenen Liebesroman gefreut, doch leider war das Buch für mich eher ein Roman, in dem es um Selbstfindung und Traumaverarbeitung ging. Bitte nicht falsch verstehen, denn ich finde das Buch trotzdem gut, es war einfach nur nicht das, was ich erwartet hatte.

Abschließend möchte ich das Buch an alle Leser*innen weiterempfehlen.
Da das Buch triggernde Themen beinhaltet (Gewalt, Missbraucht, Mobbing, Ablehnung, Homophobie …), möchte ich jedem potenziellen Leser*in empfehlen, die Triggerwarnung vor dem Lesebeginn zu beachten.



Handlung:
Mattie und Logen könnten unterschiedlicher nicht sein. Die einzige Gemeinsamkeit: beide haben sich öffentlich geoutet.

Matthew Cole ist ein aufsteigender Star in Hollywood. Er ist jung, gutaussehend, bodenständig und charmant.
Logan Gray ist als Bad Boy in ganz Hollywood bekannt. Er verbirgt seinen Schmerz und seine Trauer hinter Drogen, Sex und jeder Menge Skandalen.

Bad Boy meets Sonnyboy

Mattie ist begeistert, als er erfährt, dass er eine der Hauptrollen im neuen Film "Write-Anything" spielen darf. Als er dann noch erfährt, dass er mit Logan Gray zusammenarbeiten wird, kann er es kaum glauben und freut sich riesig auf die Dreharbeiten. Doch Logan steht der ganzen Sache anders gegenüber. Er hält Mattie für einen untalentierten Schauspieler und das lässt er die ganze Welt bei einem Interview mit der Presse wissen.
Dadurch steht nicht nur Matties Ruf, sondern auch der Erfolg des Filmes auf dem Spiel. Die Produzenten beschließen, dass Logan und Mattie eine Fake-Beziehung eingehen sollen, um den Film zu retten, bevor er überhaupt gedreht wurde. Obwohl beide nicht sonderlich begeistert von dieser Idee sind, stimmen sie zu und bald müssen sie sich fragen, ob ihre Gefühle real sind oder nur ein Teil ihrer Filmrolle?


(ACHTUNG: SPOILERGEFAHR)

Lieblingsstelle:


Klar. Dieser Film hat ein Happy End, aber wir alle wissen doch, dass das Leben ganz anders ist.
Ich war auch noch nie verliebt, muss mich aber trotzdem in diesen Zustand hineinversetzen. Die Angst. Die Hoffnung. Die Aufregung. Das hatte ich mir für diese Szene vorgenommen, aber ein neues Gefühl keimt in mir auf. Die Erkenntnis, dass ich wahrscheinlich nie so empfinden werde. Ich werde nie verliebt sein. Ich werde nie meine Mauern niederreißen und deshalb werde ich immer alleine bleiben. Noch nie in meinem Leben war ich so alleine wie jetzt. Ich kann keine Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen, und verdammt, es tut weh, anderen dabei zuzusehen, wie sie sich verlieben. Es ist schwer, anderen dabei zuzusehen, wie sie Freundschaften schließen, Familien gründen und Gemeinschaften bilden, die ich mir so sehnlichst wünsche. Ich habe aufgegeben. Manchmal kommt es mir vor, als wäre es mir vorherbestimmt, alleine zu bleiben. Ich bin zu kaputt, um wirklich jemanden lieben zu können.