Für alle, die sich zwischen Sinnsuche, Selbstzweifel und dem Wunsch nach einem Neuanfang wiederfinden
"Ah, du bist als Widder/Löwe/Zwilling?" Gehörst du zu den Personen, die diese Frage beim Kennenlernen neuer Leute stellen würden – oder zu denen, die ganz schnell laufen, wenn sie sie hören?
Zu Sternzeichen haben glaube ich die meisten von uns eine Meinung. Und auch Carla Mittmann, die Protagonistin von Katja Kullmanns neuem Roman "Stars", ist in diesen Themenkomplex irgendwie zufällig reingeschliddert.
Als Philosophiestudentin näherte sie sich dem Thema in ihrer Studienzeit von geisteswissenschaftlicher Seite und was als Recherche-Tool begann, mausert sich erst zu ihrem Nebenjob und schließlich zu einem erfolgreichen Online-Business. Als "Astro-Charly" unterstütze sie zunächst im kleinen Rahmen und anonym Klient*innen und erstellte astrologische Auswertungen, bis ein unerwarteter Geldsegen ihr ermöglicht, ihren Brotjob zu kündigen und voll ins Astrobusiness einzusteigen.
Was nach diesem holprigen ersten Drittel des Buches, das für meinen Geschmack auch etwas kürzer hätte ausfallen können, folgt, ist eine rasante, interessante Unternehmerinnen-Geschichte.
Carla wirft nicht nur ihr altes Leben über Bord, sondern entwickelt Schritt für Schritt eine ganz eigene Business-Identität – irgendwo zwischen Coaching, Philosophie und kosmischer Lebensberatung. Dabei driftet der Roman nie ins Plakative oder Überdrehte ab, sondern bleibt erstaunlich bodenständig und beobachtend. Besonders spannend fand ich, wie Carla dabei selbst immer wieder zwischen Zweifel und Größenwahn schwankt: Glaubt sie an das, was sie da tut? Oder ist ihr Business vor allem ein intelligenter Weg, sich von den Erwartungen anderer zu lösen? Wo verläuft die Grenze zwischen Lebensberatung und "bezahlter Freundschaft"?
Die Gründungsgeschichte fühlt sich echt an – mit allen Unsicherheiten, Rückschlägen und kleinen Triumphen, die dazugehören. Und trotzdem oder gerade deswegen ist sie auch inspirierend: weil Carla nicht perfekt ist, sondern mutig.
Mir haben die eingestreuten Gedanken über Verantwortung, Fürsorge und Lebensführung sehr gefallen: es geht wirklich wenig um konkrete Astrologie und die Fachwörter aus diesem Bereich sind mir auch nach der Lektüre fremd, aber gerade das war für mich genau richtig. An Sterndeutung glaube ich nämlich nicht, an philosophisches Hinterfragen dafür umso mehr. Katja Kullmann schafft es, gesellschaftliche Fragen mit einem Humor zu erzählen, der nicht albern, sondern pointiert ist. Carla ist keine klassische Heldin – eher eine Antiheldin mit viel Selbstironie und noch mehr Widersprüchen.
„Stars“ ist ein klug beobachteter, überraschend vielschichtiger Roman über das Aufbrechen aus festgefahrenen Lebensentwürfen, das mutige Umdenken – und darüber, wie befreiend es sein kann, wenn man nicht mehr versucht, sich passend zu machen, sondern beginnt, die Welt nach den eigenen Maßstäben zu ordnen.
Für alle, die sich zwischen Sinnsuche, Selbstzweifel und dem Wunsch nach einem Neuanfang wiederfinden – und Lust auf eine Geschichte haben, die gleichzeitig unterhält, inspiriert und mal einen ganz neuen Themenkomplex einführt.
Zu Sternzeichen haben glaube ich die meisten von uns eine Meinung. Und auch Carla Mittmann, die Protagonistin von Katja Kullmanns neuem Roman "Stars", ist in diesen Themenkomplex irgendwie zufällig reingeschliddert.
Als Philosophiestudentin näherte sie sich dem Thema in ihrer Studienzeit von geisteswissenschaftlicher Seite und was als Recherche-Tool begann, mausert sich erst zu ihrem Nebenjob und schließlich zu einem erfolgreichen Online-Business. Als "Astro-Charly" unterstütze sie zunächst im kleinen Rahmen und anonym Klient*innen und erstellte astrologische Auswertungen, bis ein unerwarteter Geldsegen ihr ermöglicht, ihren Brotjob zu kündigen und voll ins Astrobusiness einzusteigen.
Was nach diesem holprigen ersten Drittel des Buches, das für meinen Geschmack auch etwas kürzer hätte ausfallen können, folgt, ist eine rasante, interessante Unternehmerinnen-Geschichte.
Carla wirft nicht nur ihr altes Leben über Bord, sondern entwickelt Schritt für Schritt eine ganz eigene Business-Identität – irgendwo zwischen Coaching, Philosophie und kosmischer Lebensberatung. Dabei driftet der Roman nie ins Plakative oder Überdrehte ab, sondern bleibt erstaunlich bodenständig und beobachtend. Besonders spannend fand ich, wie Carla dabei selbst immer wieder zwischen Zweifel und Größenwahn schwankt: Glaubt sie an das, was sie da tut? Oder ist ihr Business vor allem ein intelligenter Weg, sich von den Erwartungen anderer zu lösen? Wo verläuft die Grenze zwischen Lebensberatung und "bezahlter Freundschaft"?
Die Gründungsgeschichte fühlt sich echt an – mit allen Unsicherheiten, Rückschlägen und kleinen Triumphen, die dazugehören. Und trotzdem oder gerade deswegen ist sie auch inspirierend: weil Carla nicht perfekt ist, sondern mutig.
Mir haben die eingestreuten Gedanken über Verantwortung, Fürsorge und Lebensführung sehr gefallen: es geht wirklich wenig um konkrete Astrologie und die Fachwörter aus diesem Bereich sind mir auch nach der Lektüre fremd, aber gerade das war für mich genau richtig. An Sterndeutung glaube ich nämlich nicht, an philosophisches Hinterfragen dafür umso mehr. Katja Kullmann schafft es, gesellschaftliche Fragen mit einem Humor zu erzählen, der nicht albern, sondern pointiert ist. Carla ist keine klassische Heldin – eher eine Antiheldin mit viel Selbstironie und noch mehr Widersprüchen.
„Stars“ ist ein klug beobachteter, überraschend vielschichtiger Roman über das Aufbrechen aus festgefahrenen Lebensentwürfen, das mutige Umdenken – und darüber, wie befreiend es sein kann, wenn man nicht mehr versucht, sich passend zu machen, sondern beginnt, die Welt nach den eigenen Maßstäben zu ordnen.
Für alle, die sich zwischen Sinnsuche, Selbstzweifel und dem Wunsch nach einem Neuanfang wiederfinden – und Lust auf eine Geschichte haben, die gleichzeitig unterhält, inspiriert und mal einen ganz neuen Themenkomplex einführt.