Gleichförmige Geschichte einer Hochstaplerin

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arsinoe Avatar

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"Stars" ist das erste Buch, das ich von der Bestsellerautorin Katja Kullmann gelesen habe. Obschon mich das Cover mit seinen bunten Sternen und dem Gesichtsprofil einer jungen Frau sofort angesprochen hat, fand ich die Story enttäuschend monoton. Die Hauptfigur Carla Mittmann ist 48 und dilettiert sich durchs Leben. Nach einem abgebrochenen Studium der Philosophie und Germanistik heuert sie bei einem Möbelhersteller im Großkundenservice an. Was als Übergangslösung gedacht war, wird für Carla immer mehr zur Qual. Bis eines Tages ein Karton voller Dollarscheine vor ihrer Tür liegt und zum Umdenken führt. Sodann steigt sie hauptberuflich ins Astrobusiness ein und wird als Cosmic Charly bzw. Carla bekannt. Dies geht sogar soweit, dass Carla sich zur Star-Astrologin entwickelt und sich ihre Klienten aussuchen kann. Doch machen Ruhm und Sternendeuterei glücklich? Carla empfindet sich zurecht als Hochstaplerin. Kullmann schildert Carlas Leben als Astrologin derart belanglos, dass ich nicht nur einmal das Buch abbrechen wollte. Doch die Neugier auf eine "wirkliche Wende" war größer, doch trat diese im Handlungsverlauf leider nicht. An sich ist "Stars" keine schwierige Lektüre und durchaus flott weggelesen, wenn nur dieser dröge Inhalt samt unentschiedener Hauptfigur nicht wäre. Ich habe mich überhaupt nicht mit Carla identifizieren können. Ihre Flucht in die Welt der Sterne passt aber dennoch in die gegenwärtige politisch-gesellschaftliche Gemengelage.