Mischung aus Alltagsbeobachtungen und größeren Sinnfragen

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sonnenblumeberlin Avatar

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Claras Leben plätschert in gewohntem Trott dahin. Ein unaufgeregter Büroalltag, ein Jugendfreund, der mehr Gewohnheit als Leidenschaft ist, und eine gewisse Orientierungslosigkeit nach der Exmatrikulation. Doch als eines Tages ein mysteriöser Karton mit zehntausend Dollar vor ihrer Tür landet, ändert sich alles. Unter dem Alter Ego „Cosmic Charly“ beginnt Clara, für andere in die Sterne zu blicken – eine Rolle, die sie zunächst eher ironisch spielt, die ihr aber schnell überraschende Aufmerksamkeit und Erfolg bringt. Zwischen Alltag, Astrologie und Identitätsfragen entfaltet sich eine verspielte, schräge Geschichte mit viel Charme.

Die Handlung verläuft nicht geradlinig, sondern eher assoziativ – manchmal ein wenig sprunghaft, aber gerade das macht ihren Charakter aus. Ich mochte die Hauptfigur mit all ihren Widersprüchen, Zweifeln und Eigenheiten. Es geht weniger um klassische Entwicklung oder klare Entscheidungen, sondern vielmehr ums Tastende, Suchende – um das Gefühl, in einer Übergangsphase festzustecken, ohne genau zu wissen, wohin es gehen soll.

Besonders spannend fand ich die Mischung aus Alltagsbeobachtungen und größeren Sinnfragen. Es geht um Selbstbilder, Scheitern, Neuanfang. Dass nicht alles auserzählt wird, hat mich nicht gestört – im Gegenteil: So wie Clara oft nicht weiß, wohin sie gehört, lässt auch der Text Raum für Interpretation.

3,5/5 ⭐️