Planetenpoesie - „Humbug oder himmlische Hilfe?“
„An einem Mittwoch ging es los.“ Ein Pflasterstein fliegt durch die Scheibe und weckt die 48-jährige Carla Mittmann früher als üblich. Das auf dem Bürgersteig mit Kreide geschriebene: „Freiheit für Mittmann!“, gibt ihr Rätsel auf. Der Karton vor der Tür ist voller Dollars und erstmal beängstigend für sie. Ein schräger Einstieg, der neugierig macht. Eins wird schnell klar: Carla steckt fest. Sie langweilt sich in ihrem Job, den sie eigentlich nur vorübergehend machen wollte. Der Steinschlag und der unverhoffte Geldsegen sorgen nicht für Luftsprünge und entfalten nur langsam ihre Wirkung.
Als sie eine Esoterikmesse besucht, setzt sie sich mit ihrer Einstellung zu ihrer Nebentätigkeit unter dem Pseudonym eines astrologischen Beraters namens Comic Charly auseinander „…, was mich an dem Astromumpitz faszinierte: Ich hing daran, weil ich gerade nicht daran glaubte.“ Das macht ihren Weg umso spannender, denn Carla strebt eine Karriere als Astrophilosophin an - aus der Anonymität in die Seriosität, ganz nach ihrem Vorbild Elizabeth Teissier, einer schweizerisch-französische Astrologin.
Der Schreibstil von Katja Kullmann ist Planetenpoesie. Während einer Fahrt mit dem Taxi folgt man den abschweifenden Gedanken von Carla und die Zeit dehnt sich aus. Ich verliere mich manchmal gern in solchen Gedankengängen. Der Roman teilt sich in drei Teile und war weniger aufregend als gehofft, aber greift interessante Themen auf. Den ersten Teil fand ich noch etwas mühselig, denn es passiert nicht viel. Im zweiten Teil zeichnete sich dann ein roter Faden ab und den fand ich unterhaltsam. Carla verändert sich, ihr Leben wandelt sich und man könnte sagen, ihr sind die Sterne gewogen, ganz nach ihrem Motto: „You are the Star - Entdecken Sie die Geschichte ihres Lebens.“
Geprägt ist der Roman von Carlas detailreicher Erzählweise, der zwar wenig wörtliche Rede enthält und damit Lebendigkeit einbüsst, aber mit astrologischem Hintergrundwissen und Redegewandtheit überzeugt.
Katja Kullmann gewährt einen Blick hinter die Kulissen, zeigt eine Frau Anfang Fünfzig, die sich in die Selbstständigkeit wagt und auf „geradezu magische Weise greift nun eines ins andere“. Dazu gibt es immer wieder Denkanstöße zum Schicksal, dem Glauben an das Mystische und berechtigte Zweifel, Gesellschaftskritik und reale Probleme in der Selbstständigkeit.
Dazu fand ich die letze Seite des Romans geradezu genial.
Endlich geht es mal nicht um Liebe, sondern um Selbstverwirklichung und Spiritualität. Für meinen Geschmack hätte dem Roman aber mehr Emotionen, Lebendigkeit und Witz gut getan. Außerdem bleibt eine Frage ungeklärt. Das erscheint mir sehr realistisch, aber für die Geschichte hätte ich mir da eine spannende Wendung gewünscht. Daher vergebe ich dreieinhalb Sterne und empfehle es allen, die ihre Horoskope lesen und an das Schicksal glauben. Vielleicht macht es sogar Mut zur Selbstständigkeit.
Als sie eine Esoterikmesse besucht, setzt sie sich mit ihrer Einstellung zu ihrer Nebentätigkeit unter dem Pseudonym eines astrologischen Beraters namens Comic Charly auseinander „…, was mich an dem Astromumpitz faszinierte: Ich hing daran, weil ich gerade nicht daran glaubte.“ Das macht ihren Weg umso spannender, denn Carla strebt eine Karriere als Astrophilosophin an - aus der Anonymität in die Seriosität, ganz nach ihrem Vorbild Elizabeth Teissier, einer schweizerisch-französische Astrologin.
Der Schreibstil von Katja Kullmann ist Planetenpoesie. Während einer Fahrt mit dem Taxi folgt man den abschweifenden Gedanken von Carla und die Zeit dehnt sich aus. Ich verliere mich manchmal gern in solchen Gedankengängen. Der Roman teilt sich in drei Teile und war weniger aufregend als gehofft, aber greift interessante Themen auf. Den ersten Teil fand ich noch etwas mühselig, denn es passiert nicht viel. Im zweiten Teil zeichnete sich dann ein roter Faden ab und den fand ich unterhaltsam. Carla verändert sich, ihr Leben wandelt sich und man könnte sagen, ihr sind die Sterne gewogen, ganz nach ihrem Motto: „You are the Star - Entdecken Sie die Geschichte ihres Lebens.“
Geprägt ist der Roman von Carlas detailreicher Erzählweise, der zwar wenig wörtliche Rede enthält und damit Lebendigkeit einbüsst, aber mit astrologischem Hintergrundwissen und Redegewandtheit überzeugt.
Katja Kullmann gewährt einen Blick hinter die Kulissen, zeigt eine Frau Anfang Fünfzig, die sich in die Selbstständigkeit wagt und auf „geradezu magische Weise greift nun eines ins andere“. Dazu gibt es immer wieder Denkanstöße zum Schicksal, dem Glauben an das Mystische und berechtigte Zweifel, Gesellschaftskritik und reale Probleme in der Selbstständigkeit.
Dazu fand ich die letze Seite des Romans geradezu genial.
Endlich geht es mal nicht um Liebe, sondern um Selbstverwirklichung und Spiritualität. Für meinen Geschmack hätte dem Roman aber mehr Emotionen, Lebendigkeit und Witz gut getan. Außerdem bleibt eine Frage ungeklärt. Das erscheint mir sehr realistisch, aber für die Geschichte hätte ich mir da eine spannende Wendung gewünscht. Daher vergebe ich dreieinhalb Sterne und empfehle es allen, die ihre Horoskope lesen und an das Schicksal glauben. Vielleicht macht es sogar Mut zur Selbstständigkeit.