Emotional und authentisch

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bluesjj Avatar

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Das Buch steigt mitten im wahren Alltag, im Trubel des Arbeitsleben ein und zeigt in nur wenigen Zeilen sehr schnell, was für ein Mann Tom wahrscheinlich ist. Fokussiert, engagiert, geht in seinem Job auf, aber dennoch einfühlsam und empathisch. Beeindruckend, wie gut der Autorin das in nur wenigen Zeilen gelungen ist. Und auch die Mutter ist in nur wenigen Sätzen wunderbar porträtiert, sodass man in kürzester Zeit eine Verbindung zu den Hauptcharaktere aufbaut. Und auch die Demenz der alten Dame ist authentisch und glaubhaft geschildert, auch wenn die Überschwanghandlung in dem Alter bei Unwetter in den Wagen zu steigen und zum Sohn fahren zu wollen auf den ersten Blick unglaubwürdig klingt, können doch genau solche vergleichbaren Aktionen bei Demenz tatsächlich vorkommen. Auch die anschließende Diskussion mit Pflegerinnen und dem Arzt kommen mir so bekannt vor. Auch Toms innere Zerrissenheit zwischen Leugnung und Wahrhaben, schlechtem Gewissen und Selbstschutz. Ich bin gespannt, wie Tom die Chance nutzt, die lichten, klaren Momente seiner Mutter mit ihr zu nutzen, wie sie ihre Verbindung trotz des gleichzeitigen Verlustes intensivieren und wie die Erzählungen seiner Mutter sein Leben und seine Sicht auf die Dinge verändern werden.